Die bevorzugte Behandlung einiger Häftlinge sorgt in Indonesien für Aufregung. Der Staatschef gab nun Anweisung, die Privilegien abzuschaffen. Die Justiz gilt bei der Bevölkerung als eine der korruptesten Institutionen des Landes.
Sofa, Flachbildschirm und Badewannne: Komfortabel ausgestattete Gefängniszellen haben in Indonesien für Entrüstung gesorgt. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono ließ am Dienstag sein "tiefes Bedauern" darüber mitteilen, dass "einige Häftlinge bevorzugt behandelt werden".
Der Staatschef gab Anweisung, die Privilegien abzuschaffen. Das Fernsehen hatte unter anderem die wegen Korruption verurteilte Geschäftsfrau Artalyta Suryani gezeigt, die ihre fünfjährige Haftstrafe in einem mit Couchtisch, Sofa und Fernseher ausgestatteten Zimmer absitzt. Auch Kochecke und privates Bad gehören zur Ausstattung.
Bürgerrechtsgruppen kritisieren häufig die Ungleichbehandlung in indonesischen Gefängnissen. Offenbar kann jeder Häftling sich mit dem nötigen Kleingeld "alles besorgen", zum Beispiel eigenes Essen oder eine neue Zelle. Die Justiz gilt laut Umfragen bei der Bevölkerung als eine der korruptesten Institutionen des Landes.
(APA)