Alfs Welt (ORF1): Wer braucht schon den falschen Alf?

Alf Poier
Alf Poier(c) ORF (Mani Hausler)
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Tiefenlagen-Kabarettist Alf Poier hat jetzt eine eigene Serie. Trotz inszenierten Skandals im Vorfeld ist die nicht einmal unfreiwillig lustig. Aber wenigstens ist sie kurz.

Schlau gemacht war das ja. Alf Poier sieht sich zwar gern in der Rolle des Kunsttrottels, aber von PR scheint er etwas zu verstehen. Dass eine untrisch nackte Mutter Gottes an den Gemäuern seiner „Botschaft für Bewusstsein, Schreißdreck und Kunst" die Gemüter des Boulevards erhitzen würde, war klar. Ein sonst nicht so kleinliches U-Bahn-Medium entdeckte seine feinfühlige Seite - und prompt schaffte es der Skandal sogar in „Hi Society" von ATV. So subtil hat sich der ORF schon lang nicht mehr Werbung beim Mitbewerber erschlichen.

Und ganz ehrlich:die Show braucht es auch dringend. Denn aus eigener Kraft kann Poiers Hybrid aus Kabarett-Sitcom und Road-Movie nun wirklich nicht überzeugen. Dem Komiker, der das letzte Mal beim Song Contest 2003 lustig war (wie Thomas Forstner machte er den Fehler, ein paar Jahre später noch mal hinzufahren und alle guten Erinnerungen zunichte zu machen), eine eigene Serie zu geben, mag für manche eine Zumutung sein. Und für alle anderen eigentlich auch. Das gute an Poiers Revue der alten Witze (an dieser Stelle sei nur die Kantwurst, benannt nach Philosoph Immanuel Kant, erwähnt) ist, dass sie nur 15 Minuten dauert. Also nur unwesentlich länger als ein Ikea-Werbespot. Der wiederum oft mehr Witz zu bieten hat, als wenn Poier irgendwas von "Brunzen" und "Scheißen" knödelt.

Es bleibt dabei: Der einzige Alf, der im Fernsehen zu sehen sein sollte, hat eine lange Nase und einen kupferfarbenen Pelz. Solange Poier keine Katzen verzehrt (wäre doch auch ein schöner Tabubruch), wird das so bleiben. Wie sagte der Blödler so treffend zu Beginn: „Wegen mir moch i des ned, i moch des fia eich." Nicht nötig, danke.

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