Der Österreicher Michael Glawogger erhält für seine Doku "Whore's Glory" in der Nebenreihe Orizzonti den Spezialpreis der Jury.
Schon vor der Vergabe des Goldenen Löwen heute, Samstag, Abend bei den 68. Internationalen Filmfestspielen Venedig dürfen sich zwei Österreicher über Auszeichnungen freuen. Michael Glawoggers Dokumentation "Whore's Glory" wurde in der Nebenreihe Orizzonti der Spezialpreis der Jury zugesprochen.
Josef Dabernig, der mit "Hypercrisis" in Venedig vertreten war, wurde von der Jury für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm nominiert, wie auf der Webseite der Filmfestspiele mitgeteilt wurde.
Glawogger spürt in seiner Doku den menschlichen Untiefen im Zuge seiner Prostitutionsrecherchen in Mexiko, Bangladesch und Thailand nach. Sein Film steht auch bei dem derzeit stattfindenden Filmfestival in Toronto auf dem Programm.
Für die Jury der Orizzonti-Reihe, bestehend aus dem Vorsitzenden Jia Zhangke, Stuart Comer, Odile Decq, Marianne Khoury und Jacopo Quadri, fängt Glawogger in seinem Film "die älteste Profession als Spiegel eines globalen Labyrinths aus Sex und Kommerz mit erstaunlicher visueller Eloquenz und Präzision" ein.
"Ich würde diesen Preis gerne heute nach Thailand, Bangladesch und Mexiko tragen, um den Frauen zu zeigen, wie außergewöhnlich das ist, was sie mir mit auf den Weg gegeben haben. Und das sie wahrgenommen und verstanden werden", erklärte Glawogger anlässlich der Überreichung der Auszeichnung.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erklärte in einer Aussendung, Glawogger sei einer der kompromisslosesten Filmdokumentaristen unserer Zeit. Die Auszeichnung sei einmal mehr Beweis dafür, dass Österreich längst eine große Filmnationsei.
(Ag.)