15 Jahre nach Eschede: Bahn will sich entschuldigen

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15 Jahre nach Eschede: Bahn will sich entschuldigen(c) Reuters
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Beim schwerstem Zugsunglück der deutschen Nachkriegsgeschichte wurden am 3. Juni 1998 mehr als 100 Menschen getötet. Hinterbliebene hatten lange vergeblich auf eine offizielle Entschuldigung gewartet.

15 Jahre nach der ICE-Katastrophe von Eschede will sich der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, bei der Gedenkfeier zum Jahrestag am kommenden Montag bei Angehörigen und Opfern entschuldigen. Beiden Seiten ist nach langem Streit um die Schuldfrage und die Entschädigung an einer Versöhnung gelegen. Hinterbliebene hatten lange vergeblich auf eine offizielle Entschuldigung abseits der juristischen Aufarbeitung der Katastrophe gehofft. Neben Grube wird auch der damalige Bahnchef Johannes Ludewig erwartet.

Opfer, Helfer und Bahnvertreter kommen an der neu gestalteten Gedenkstätte für die 101 Opfer des schwersten Zugunglücks der deutschen Nachkriegsgeschichte zusammen. Der ICE "Wilhelm Conrad Röntgen" war am 3. Juni 1998 wegen eines defekten Rades in Eschede bei Tempo 200 entgleist. Die meisten Waggons des mit rund 300 Reisenden besetzten Zuges von München nach Hamburg wurden komplett zertrümmert.

Verfahren wurde eingestellt

Als Auslöser des Unfalls wurde ein gebrochener Radreifen ausgemacht. Kritik gab es daher an den Sicherheitsüberprüfungen der Räder. Bei Personenzügen setzte die Bahn fortan auf Räder aus einem Guss ohne Radreifen.

Ob die drei nach dem Unglück angeklagten Mitarbeiter der Bahn und des Radreifenherstellers notwendige Untersuchungen unterließen, wird nie geklärt werden. Das Lüneburger Landgericht stellte nach mehr als 50 Verhandlungstagen den Prozess mit einer Geldauflage von 10.000 Euro für jeden ein. Sie treffe keine schwere Schuld, hieß es.

(APA/dpa)

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