Türkische Eltern kritisieren deutsche Lehrer

Tuerkische Eltern kritisieren deutsche
Tuerkische Eltern kritisieren deutsche(c) Clemens Fabry
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Vorurteile und schlechtere Noten: Zuwanderer in Deutschland glauben, dass ihre Kinder in der Schule benachteiligt werden. Auch ihre eigene Rolle sehen sie aber kritisch.

Zuwanderer in Deutschland glauben, dass ihre Kinder in der Schule benachteiligt werden. Das ist ein Ergebnis einer neuen Umfrage des deutschen Allensbach-Instituts, über die Spiegel-Online berichtet. Nur 28 Prozent der türkischstämmigen Eltern glauben demnach, dass ihre Kinder die gleichen Chancen haben wie ihre deutschen Mitschüler.

Die Schuld für die Benachteiligung ihrer Kinder suchen Eltern mit türkischen Wurzeln eher bei den Lehrern und seltener bei sich selbst als die befragten Eltern ohne Migrationshintergrund. Zugleich versuchen türkische Eltern häufiger als andere, ihre Kinder zu unterstützen. Sie fühlen sich damit aber öfter überfordert.

Vorurteile und schlechtere Noten

Türkischstämmige Eltern nannten deutlich öfter als deusche, dass viele Lehrer Vorurteile gegenüber Schülern aus Zuwandererfamilien haben (63 Prozent), dass die Lehrer Zuwandererkinder zu wenig fördern (54 Prozent), dass Lehrer mit ihnen überfordert sind (51 Prozent) und dass ihr Nachwuchs bei gleicher Leistung schlechter beurteilt wird als deutsche Schüler (51 Prozent).

Allerdings sehen sie auch ihre eigene Rolle kritisch. Fast zwei Drittel gaben an, die Kinder hätten schlechtere Chancen weil viele Eltern sie nicht richtig unterstützen können. Zwar helfen sie öfter bei den Schulaufgaben (64 Prozent) als alle Befragten (56 Prozent). Fast jedem zweiten von ihnen fällt diese Unterstützung aber schwer (48 Prozent).

Fehlende Deutschkenntnisse

Insgesamt (Eltern mit und ohne Migrationshintergrund) sehen die befragten Eltern den Hauptgrund mangelnder Chancengleichheit mit 87 Prozent in fehlenden Deutschkenntnissen, in einem zu geringen Gebrauch der deutschen Sprache in den Familien (85 Prozent) und in fehlender Unterstützung der Kinder durch die Eltern (86 Prozent).

(Red.)

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