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Lena Meyer-Landrut ist Wett-Favoritin für Song Contest

Lena Meyer-Landrut ist Wett-Favoritin
Lena Meyer-Landrut ist Wett-Favoritin(c) APN (Hermann J. Knippertz)
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Deutschland hofft nach langer Durststrecke auf den Sieg beim Song Contest: Geht es nach europäischen Wettbüros, macht Lena Meyer-Landrut in Oslo das Rennen. Bis jetzt traf das Urteil der Spieler erstaunlich oft zu.

Holt Lena Meyer-Landrut den Song Contest nach Deutschland? Beim Nachbar macht man sich jedenfalls große Hoffungen auf einen Sieg der 18-jährigen Abiturientin aus Hannover am 29. Mai in Oslo. Denn die deutsche Teilnehmerin liegt bereits sieben Wochen vor dem Finale in den europäischen Wettbüros auf dem Spitzenplatz.

Und die Spieler liegen oft richtig: Seit 2000 haben sich die Wetten fast immer als zuverlässiger Indikator für den Eurovision Song Contest erwiesen, schreibt Experte Jan Feddersen auf der offiziellen Homepage des NDR. Den einzigen Irrtum dabei habe es im Jahr 2002 gegeben, als Marie N aus Lettland mit dem späteren Siegertitel "I wanna" in den Wettbüros nur auf dem dritten Platz gelandet war. Dagegen war der haushohe Gewinner von 2009, der für Norwegen angetretene Alexander Rybak mit seinem "Fairytale", im vorigen Jahr auch schon lange als Wettfavorit gehandelt worden.

28 Jahre seit "Ein bisschen Frieden"

Für Deutschland wäre ein Sieg Meyer-Landruts Ende einer langen Durststrecke: 28 Jahre ist es her, das Nicole in Harrogate mit "Ein bisschen Frieden" den Grand Prix d'Eurovision de la Chanson für sich entscheiden konnte. Das war auch der bislang einzige erste Platz eines deutschen Teilnehmers in dem mittlerweile 54 Jahre alten Schlagerwettbewerb.

Ein bisschen von dem Sieg wurde auch Entertainer Stefan Raab gebühren: Er hat in diesem Jahr den deutschen Vorentscheid zum europäischen Musikwettbewerb organisiert. Dafür hat sich die verantwortliche ARD erstmals mit dem Privatsender ProSieben verbündet, der sechs der insgesamt acht Shows zeigte. Raab selbst war als Grand-Prix-Teilnehmer im Jahr 2000 selbst auf dem fünften Platz gelandet.

"Als Deutscher kann man es kaum glauben"

Dass Lena nach den enttäuschenden Plätzen der letzten Jahre jetzt Deutschland wieder Hoffnung auf den ersten Platz macht, ist für langjährige Grand-Prix-Beobachter sensationell. "Als Deutscher kann man es kaum glauben: europäisch am höchsten gewettet zu sein", schreibt Feddersen in seinem Blog auf der NDR-Homepage zum größten Musikwettbewerb der Welt.

Mit "Satellite" liegt Lena Meyer-Landrut in den Wetten knapp vor Safura aus Aserbaidschan mit ihrem Lied "Drip drop". Auch in den deutschen Single Charts ist die 18-jährige Abiturientin mit ihrem Song für Oslo weiter auf dem ersten Platz. Die beiden anderen Lieder, die sie bei der deutschen Endausscheidung sang, rutschen jedoch ab: "Bee" fiel am Freitag auf den 13. und "Love me" auf den 20. Rang. Letzteres liegt damit aber immer noch vor Lady Gaga.

Meyer-Landrut live "am stärksten"

Grand-Prix-Urgestein Feddersen weist in seinem Blog auch Kritik zurück, "Satellite" sei ja nur ein Radiohit und bedeute für ein Live-Event wie den Eurovision Song Contest gar nichts. Wer so argumentiere, verkenne, dass Meyer-Landrut "gerade live, wenn es echt um Punkte geht, am stärksten ist", schreibt er.

Jedenfalls, und so viel scheint schon sicher, wird das Finale Ende Mai in Oslo endlich auch aus deutscher Sicht wieder einmal spannend. Insofern hat sich die bisher Kooperation von ARD und dem Privatsender ProSieben bei der Auswahl des deutschen Songs wohl schon gelohnt.

(Ag.)

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