Die Hip-Hop-Truppe freute sich über die Rückkehr des Festivals und feierten eine "fantastische" Geburtstags-Party. Den Cranberries gelang ein gutes Comeback auf der Bühne in Wiesen. Am Samstag spielt Faith No More.
"Schön, dass es das Forestglade wieder gibt", meinten Freitagnacht die Fantastischen Vier bei ihrem Auftritt auf dem Festival im burgenländischen Wiesen, das mit der Rückkehr in den Konzertkalender auch gleich seinen fünfzehnten Geburtstag mitfeiert. Vielleicht artete auch deshalb die Show der Hip-Hopper in eine große Party aus, bei der das Publikum fleißig auf und ab hüpfte und zu den Songs - egal ob altbekannt oder brandneu - brav mitnickte. Für ähnliche Begeisterung sorgten auch die wiederauferstandenen Cranberries. "Back to the 90's" lautete am ersten Festivaltag das Motto.
K's Choice war nett
Als ob es nie weg gewesen wäre, präsentierte sich das Festival an seinem ersten Tag. Die Fans feierten begeistert bei brütender Hitze, egal welche Band gerade auf der Bühne stand. Schon am Nachmittag unterhielten K's Choice eine gut gelaunte und vor allem starke Anhängertruppe. Nett waren auch Jet - mehr aber leider nicht. Wenig spektakulär hauten sie in die Saiten und auf ein hübsches Glitzer-Schlagzeug. Enge Hosen aus den Achtzigern und Musik inspiriert von den Siebzigern, dazu der Ohrwurm "Are you gonna be my girl". Die Menge tobte, tanzte, applaudierte und wartete gespannt auf den nächsten Auftritt, der ebenfalls wenig spektakulär aber auch recht stimmungsvoll war.
New Model Army, die Altmeister des Rock aus England, machten für den Frühabend den überdachten Publikumsbereich relativ voll und luden in den vordersten Reihen zeitweise zum Moshpit ein. Sänger Justin Sullivan übte sich in philosophischen Gedanken und versprühte mit "This day is a good day" und "I love the world" positives Lebensgefühl mit harten Gitarrensounds. Zu müde war die 30-jährige Band für die geforderte Zugabe - Sullivan genoss den Applaus nach der letzten Nummer im Sitzen. Das aufgeheizte Publikum bedankte sich mit lauten Buh-Rufen für den schnellen Abgang.
Cranberries begeistern
Zurück in die Neunzigern hieß es dann beim sehnlichst erwarteten Auftritt der Cranberries. Rappelvoll bis in den letzten Winkel war es im Zuschauerbereich, als Sängerin Dolores O'Riordan die Bühne in einem roten Kleid und Glitzersneakers betrat. Die Fans sehnten sich nach den altbekannten Hits und bekamen was sie forderten: "Ode To My Family", "When You're Gone" und "Salvation". Ausnahmezustand dann bei "Zombie" - gut umgesetzt und bei den richtigen Stellen das Publikum mit eingebunden. Zurecht gabs ordentlich Applaus für die zurückgekehrte Band, die in ihrer Abstinenz scheinbar nicht verlernt hat, wie man Festivalshows spielt.
Krönender Abschluss dann mit einer "fantastischen" Party. Gut gelaunt präsentierten die drei Sänger Smudo, Michi Beck und Thomas D sowie DJ And. Ypsilon einen ordentlichen Mix aus über zwanzig Jahren Bandgeschichte. Auch hier blieb kein Fan-Wunsch unerfüllt: "Was geht", "Tag am Meer", "Picknicker" und zuletzt "Populär" waren absolute Stimmungsaufheizer. Aber auch die Songs aus dem neuen Album "Für dich immer noch Fanta Sie" kamen an. Die Show war gut inszeniert und von Anfang bis Ende ein musikalischer Genuss - aber auch diese Herren haben sich am Freitag nicht neu erfunden.
Am Samstag, spielen unter anderem die englische Vorjahresneuentdeckung Gossip mit Frontfrau Beth Dito vor dem Hauptact Faith No More.
(Kathrin Spaltl/APA)