Hypo Real Estate vor Kollaps: Deutschland muss einspringen

Hypo Real Estate
Hypo Real Estate(c) Reuters (Michaela Rehle)
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Der Immo-Finanzierer Hypo Real Estate kämpft ums Überleben. Der Staat und private Banken wollen jetzt mit 35 Milliarden Euro helfen, hieß es aus Verhandlungskreisen in Berlin.

Jetzt erfasst die Finanzkrise erstmals einen Konzern des Deutschen Aktienindex Dax. Wie an diesem Wochenende aus Finanzkreisen durchsickerte, muss der in München ansässige Immobilienkonzern Hypo Real Estate ums Überleben kämpfen.

In einer konzertierten Aktion wird nun auch für dieses Finanzhaus ein Rettungspaket geschnürt. Dieses Paket beläuft sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa auf bis zu 35 Milliarden Euro. Diese Finanzhilfe zur Risikoabschirmung soll von privaten Banken und dem deutschen Bund - und damit dem Steuerzahler - getragen werden, hieß es am Montag in Berliner Koalitionskreisen.

Dem Vernehmen beträgt ein erster Teil des Rettungspakets etwa 14 Mrd. Euro. Davon sollen die privaten Banken 60 Prozent, der Bund 40 Prozent tragen. Die zweite Risikoabschirmung von 21 Mrd. Euro soll der Bund alleine tragen.

Wie hoch die tatsächlichen Verluste am Ende sein könnten, sei derzeit offen, hieß. Sollte das Milliarden-Paket so nötig werden, dürfte der deutsche Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) große Probleme bekommen, wie geplant 2011 einen ausgeglichenen Bundeshaushalt ohne neue Schulden vorzulegen.

Am Montagmorgen sprachen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück nach Angaben aus Koalitionskreisen in einer telefonischen Schaltkonferenz mit den Chefs der Koalitionsfraktionen. In der Nacht zum Montag war nach langandauernden Verhandlungen bekanntgeworden, dass deutsche Banken die Hypo Real Estate vor dem Aus retten wollten. Es seien kurz- und mittelfristige Gelder in "ausreichender Höhe" zur Verfügung gestellt worden, teilten Hypo Real Estate, Bundesbank und die Finanzaufsichtsbehörde BaFin in der Nacht mit.

(Ag./Red.)

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