Vergewaltigung: Heinisch-Hosek will mehr Strenge

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Die SPÖ will die Lücke zwischen angezeigten und verurteilten Vergewaltigungen schließen.

Wien. In den Sommermonaten dürfte es rund um das Thema Bildung eher ruhig werden. Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) scheint die Situation zu nutzen, um sich in den kommenden Wochen verstärkt ihrem zweiten Ressort zu widmen: den Frauen.

Im Detail will sich die Ministerin der Lücke zwischen angezeigten und verurteilten Vergewaltigungen widmen. Denn im Jahr 2013 gab es 920 Anzeigen wegen Vergewaltigung – aber nur 104 Verurteilungen. Ein möglicher Grund für diese Diskrepanz könnte laut Heinisch-Hosek sein, dass viele Frauen zwar den Mut haben, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Aber eine neuerliche Konfrontation mit dem Täter vor Gericht scheuen. „Hier gehört nachgeschärft“, meint die Ministerin bei einer Pressekonferenz am Montag. Über konkrete Maßnahmen will sie mit Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) sprechen.

Gegen retuschierte Werbung

Gleichzeitig starten die SPÖ-Frauen eine Sommerkampagne für „realistische Frauenbilder“. Vor allem aber jungen Mädchen soll bewusst werden, dass Werbung nicht der Realität entspreche und ihre Bilder „stark verändert werden“. Um diese Botschaft anzubringen, soll einerseits Aufklärung betrieben werden. Heinisch-Hosek sprach sich daher einmal mehr für eine Kennzeichnung von manipulierten Werbefotos und Regeln gegen Magermodels aus.

Andererseits soll auch eine Umfrage unter Frauen über Körperlichkeit gemacht werden. Dazu wird die SPÖ in ganz Österreich auf öffentlichen Plätzen unterwegs sein. Die Ergebnisse der Umfrage sollen in den Aktionsplan Frauengesundheit einfließen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2015)

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