Kärnten: „Abgeschobene“ Tschetschenen teils unschuldig

APA (MARKUS LEODOLTER)
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Nur zwei der 18 Asylwerber, die wegen einer Schlägerei nach Traiskirchen gebracht wurden, sind verdächtig.

Villach (ag/red.). 18 Asylwerber wurden am 7.Jänner auf Betreiben von Landeshauptmann Jörg Haider ins Flüchtlingslager Traiskirchen gebracht. Der Grund: Einige von ihnen sollen in Villach an einer Schlägerei mit 15 bis 20 Menschen in der Silvesternacht beteiligt gewesen sein. Der Großteil davon soll aus Tschetschenien stammen.

Ein dorthin „abgeschobenes“ Bruderpaar gilt laut „Standard“ mittlerweile als unschuldig. Die Polizei verdächtigt derzeit fünf Personen, die Schlägerei ausgelöst zu haben, darunter Tschetschenen wie auch Österreicher. Tatsächlich sind unter den nach Traiskirchen Gebrachten nur zwei der Verdächtigen. Vier der fünf „Abgeschobenen“ sind noch minderjährig und wurden daher mitsamt ihren Familien nach Traiskirchen geschickt. Insgesamt wurden 18 Personen verlegt.

Ermittlungen nicht beendet

Wer nun tatsächlich angeklagt wird, entscheidet die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen der Polizei sind allerdings noch nicht abgeschlossen. „Dieser Stand (fünf Verdächtige, Anm.) kann sich täglich ändern, die Einvernahmen können noch einen Monat dauern“, so der Leiter der Sicherheitspolizei Villach, Markus Plazer. Die Ermittlungen werden durch Unterschiedliche Zeugenaussagen erschwert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2008)

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