Euro 08: Rettungschef warnt vor Alkohol

(c) EPA (Karl-Josef Hildenbrand)
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Mit rund 1.500 Personen wird das Rote Kreuz in Salzburg während der Euro im Einsatz sein und auch Hilfs-Kontingente nach Kärnten schicken.

SALZBURG. Im Herzen der Salzburger Altstadt sind am Montag die Lastwagen aufgefahren: Sie brachten jenes Material, das für den Aufbau der Fanzone rund um Residenz-, Dom- und Kapitelplatz benötigt wird. Am Residenzplatz entsteht eine Bühne mit Licht- und Tontürmen sowie zwei 43Quadratmeter große Videowalls für die Übertragung der Spiele während der Euro 08.

Auch am Kapitelplatz, wo das Familienprogramm geplant ist, wird in den kommenden Tagen ein großes Gerüst aufgestellt, um eine Leinwand anzubringen. Der Public-Viewing-Bereich im Zentrum der Salzburger Altstadt ist es auch, der der Einsatzleitung des Roten Kreuzes während der Euro die meisten Sorgen macht.

„Die größte Gefahr, die wir sehen, ist der Alkohol“, sagte Landesrettungskommandant Gerhard Huber erst gestern, Montag, bei einem Pressegespräch. Stark betrunkene Besucher stellten bei derartigen Veranstaltungen traditionell das allergrößte Risiko dar.

Die Stadt hat deshalb eine ortspolizeiliche Verordnung erlassen, wonach in der Sicherheitszone in der Innenstadt kein Alkohol an schon betrunkene Personen mehr verkauft werden darf. Es gebe sicherheitshalber eine erhöhte Aufnahmekapazität in den Spitälern, sagte Huber.

Hilfe für Klagenfurt

Die Rettung stockt während der Euro den Nachtdienst auf und wird ab 23 Uhr auch mit mobilen Patrouillen unterwegs sein. Das Rote Kreuz hat die Planungen für das Fußballgroßereignis abgeschlossen.

„Wir sind mit 1500 Mitarbeitern im Einsatz“, sagte Huber. Probleme wie in anderen Bundesländern, die nötigen ehrenamtlichen Helfer zu finden, hat es in Salzburg freilich nicht gegeben.



„Bei uns freuen sich alle, dass sie bei so einem Ereignis dabei sein dürfen.“

Salzburgs Rettungschef Gerhard Huber

„Bei uns freuen sich alle, dass sie bei so einem Ereignis dabei sein dürfen.“

Die Kapazitäten sind sogar so groß, dass an zwei Spieltagen zwei Kontingente aus Salzburg in Klagenfurt aushelfen werden. In Salzburg habe man das Glück, dass die Fanzone an einen Platz gebunden sei. Das sei logistisch für die Einsatzkräfte einfacher zu bewältigen als eine drei Kilometer lange Fanmeile wie in Klagenfurt, meinte Huber.

Kosten: 250.000 Euro

Die Zentren des Rot-Kreuz-Einsatzes während der Euro sind in Salzburg das Stadion, wo bis zu vier Kontingente verfügbar sein werden, sowie die Fanzone in der Innenstadt.

Um die Kommunikation mit den ausländischen Gästen zu verbessern, werden die österreichischen Rot-Kreuz-Mitarbeiter an den Salzburger Spieltagen auch von ihren Kollegen aus den Mannschaftsländern Russland, Schweden, Griechenland und Spanien begleitet.

Der Salzburger Rettungseinsatz während der Euro kostet übrigens rund 250.000 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.05.2008)

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