Quoten erreichen im Juli neuen Tiefstand

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Mit gerade einmal 36,6 Prozent Marktanteil verlieren beide Programme an Boden. Der ORF verweist auf die Fußball-WM im Vorjahr, der Digitalisierung der TV-Haushalte und anspruchsvolle Programmierung gemäß dem Bildungsauftrag.

Die ORF-Quoten sind im Juli ein Stück weiter abwärts - auf ihren bisherigen Tiefstand - gerutscht: 36,6 Prozent Marktanteil in den Kabel- und Satellit-Haushalten lautet die Bilanz für Juli 2007. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Verlust von 3,9 Prozentpunkten, damals kam der öffentlich-rechtliche Sender noch auf 40,5 Prozent. Vor allem ORF 1 verzeichnete ein deutliches Minus und fiel von 17,2 auf 13,8 Prozent während ORF 2 lediglich von 23,3 auf 22,8 Prozent abrutschte.

Der Absturz von ORF 1 ist nicht zuletzt auf die Fußball-Weltmeisterschaft vom Vorjahr zurückzuführen. Das Sportevent verhalf dem Sender damals zu überdurchschnittlichen Marktanteilen. Ein ähnliches Phänomen ist in Deutschland zu beobachten, wo ARD und ZDF im Juli gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich verloren. Weiters argumentiert der ORF die Marktanteilseinbußen mit der Digitalisierung der österreichischen TV-Haushalte, die im Juli gegenüber dem Juni neuerlich um einen Prozentpunkt zugelegt hat und vor allem bei den Klein- und Kleinstsendern für Aufwind sorgte.

"Kein Desaster"

Einen weiteren - bekannten - Grund für die Verluste sieht der ORF in der anspruchsvollen Programmierung entsprechend dem öffentlich-rechtlichen Auftrag des Senders. So hätten etwa der Klimaschwerpunkt sowie die beiden Oper-Liveübertragungen im Hauptabend zu deutlichen Einbußen geführt. Auch das Kulturformat "art.genossen", das "Extrazimmer", das Satireformat "Willkommen Österreich" sowie der "euro.film" bescherten dem Sender unterdurchschnittliche Marktanteile.

Dass der Juli dennoch "kein Desaster" ist, betonte Walter Zinggl, Geschäftsführer der ORF-Werbetochter Enterprise. Zufrieden sei man demnach mit der Neu-Programmierung im ORF 1-Vorabend, wo die erfolglose Eigenproduktion "Mitten im Achten" durch die US-Serie "Malcolm" ersetzt wurde. Vor allem bei den jungen Sehern habe man im Juli in der Zeitzone von 18.00 bis 20.15 Uhr punkten können, so Zinggl. Aus Sicht der Werbung gebe es daher keinen Grund zur Panik - "die Buchungen sind mehr als zufrieden stellend, vor allem im Fernsehen".

Erfolg mit Information

Zufrieden ist man im ORF auch mit der Performance der Information. Demnach gewinnen die "Zeit im Bild"-Sendungen vor allem bei den jungen Sehern an Beliebtheit, die "ZiB 24" konnte gegenüber der ehemaligen "ZiB 3" in der Zielgruppe der "bis 29-Jährigen" von sechs auf 16 Prozent KaSat-Marktanteil zulegen. "Zeit im Bild" und "ZiB 20" wurden täglich von rund 1,16 Millionen Sehern verfolgt - was einem Plus von 27.000 Sehern gegenüber der durchgeschalteten "ZiB 1" entspricht. Der ORF sieht damit ein Ziel der Programmreform, mehr Zuschauer in der Vorabend-Primetime mit Information zu versorgen, erreicht.

Die im Juli meistgesehene Sendung war "Bundesland Heute", das am 4. Juli auf knapp 1,1 Millionen Zuseher kam, gefolgt von der "Zeit im Bild" am 2. Juli mit 1,07 Millionen Zusehern. Auf Platz drei folgt "Oben ohne" (835.000 Seher), Platz vier belegt "Liebesg'schichten und Heiratssachen" (819.000). Den Abschluss der Top fünf bildete "Universum Madeira" mit 800.000 Zusehern. (APA)

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