Kunst: Nackte Massen im Stadion

(c) APA (Markus Stuecklin)
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Der New Yorker Künstler Spencer Tunick bittet zum Ausziehen in den Prater. 3000 haben sich gemeldet.

Wien (uw). So hat man Fußball-Fans noch nie im Ernst-Happel-Stadion gesehen. So ohne alles nämlich. Auf Einladung der Kunsthalle und „2008 – Österreich am Ball“ inszeniert der New Yorker Künstler Spencer Tunick am Sonntag eine seiner berühmten sozialen Plastiken in der Fußballarena – wie immer bestehend aus nackten Menschen.

Für Tunick, der zuletzt in der Schweiz (600 Nackte auf einem Gletscher) und Mexiko City (18.000 Nackte) gearbeitet hat, ist dies die zweite Aktion in Wien. 1999 posierten für ihn 400 an der Zweierlinie. Diesmal sollen es jedoch deutlich mehr sein. Bis jetzt haben sich 3000 Teilnehmer aus 18 Ländern auf www.tunickvienna.at registriert. Spontan Entschlossene können dies bis Sonntagvormittag nachholen (und sich damit für eines der 2008 Gratis-ÖBB-Tickets anmelden) oder auch bloß ab 14 Uhr zum Stadion kommen. Als Danke gibt es signierte Fotos, die Ausstellung „Spencer Tunick. The Beautiful Game“ folgt dann ab 23. Juni am public space der Kunsthalle.

Das Betreten des Rasens . . .

Insgesamt vier Stunden wird das Fotografieren, das bei jedem Wetter stattfindet, dauern. Gearbeitet wird dabei mit 1000 von Tunick gestalteten Fußbällen. Anziehen zwischen den Aufnahmen ist erlaubt. Was eher nicht erlaubt ist: Das Betreten des Rasens. Denn Montag wird das Stadion der Uefa übergeben.

Dass die Aktion mit dem Muttertag zusammenfällt, ist übrigens Zufall. Ob sich das gemeinsame Familienfoto im Prater als Geschenk eignet, wie die Veranstalter meinen, hingegen Geschmackssache.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2008)

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