Österreicher haben 19.664 Euro zum Ausgeben

(c) REUTERS (SERGIO PEREZ)
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Neun der zehn reichsten Bezirke Österreichs liegen in Wien: Die Bewohner der Wiener City können dreimal so viel ausgeben wie jene in Zwettl.

Wien (b.l.). Jeder Österreicher – vom Baby bis zur Pensionistin – hat heuer nach Steuern durchschnittlich 19.664 Euro zur Verfügung. Das geht aus einer GfK-Studie zu Deutschland, Österreich und der Schweiz hervor. Vor einem Jahr schätzten die GfK-Experten das verfügbare Einkommen auf 20.193 Euro. Dabei handelt es sich um Nettoeinkommen, Kapitalerträge und Sozialleistungen. Die Studie wurde auf Basis von Einkommensteuerstatistiken und Prognosewerten der Wirtschaftsforscher erstellt.

Die Deutschen können mit 18.904 Euro nur 70 Prozent dessen ausgeben, was den Schweizern zur Verfügung steht (27.123 Euro). Doch ist in der Schweiz auch das Preisniveau höher.

Neun der zehn reichsten Bezirke Österreichs liegen in Wien: Platz eins belegt die Innere Stadt, in der jeder im Schnitt 43.292 Euro zum Ausgeben hat. Ihnen steht mehr als dreimal so viel Geld zur Verfügung wie den Bewohnern des „ärmsten“ österreichischen Bezirks Zwettl. In allen drei verglichenen Ländern gibt es nur einen Bezirk, dessen Bewohner ein noch höheres Einkommen haben: den Schweizer Bezirk Höfe am Zürichsee (48.971 Euro).

Weit abgeschlagen mit verfügbaren Einkommen zwischen 28.201 und 25.484 Euro folgen im österreichischen Ranking die Wiener Bezirke Hietzing, Josefstadt, Döbling, Wieden, Alsergrund, Neubau, Mariahilf und Währing sowie der niederösterreichische Bezirk Mödling (26.693 Euro). Reichster deutscher Landkreis ist der Hochtaunus-Kreis (Hessen) mit 27.426 Euro pro Kopf. Innerhalb Österreichs haben die Menschen im nördlichen Niederösterreich, in der östlichen und südlichen Steiermark sowie im Bezirk Lienz (Osttirol) am wenigsten zum Ausgeben.

Arme Bulgaren

Das EU-Statistikamt Eurostat erstellt regelmäßig Vergleiche der Kaufkraft (bei denen neben den Einkommens- auch die Preisunterschiede berücksichtigt werden): Demnach hatte im Jahr 2007 die Londoner City eine 3,34-mal so hohe Kaufkraft wie der europäische Durchschnitt, die Wiener kamen auf 1,6-mal so viel. Ärmste Europäer waren die Bewohner von Severozapaden (Bulgarien) mit einem Viertel.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.04.2010)

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