Vermisste Boeing: Satellitenbilder waren falsche Spur

Map of flight plan is seen on computer screen during meeting before mission to find Malaysia Airlines flight that disappeared, on Phu Quoc Island
Map of flight plan is seen on computer screen during meeting before mission to find Malaysia Airlines flight that disappeared, on Phu Quoc Island(c) REUTERS (Athit Perawongmetha / Reuters)
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Auf Satellitenbildern wurden womöglich Spuren des vermissten malaysischen Flugzeugs entdeckt. Wrackteile wurden aber keine gefunden.

Die schwimmenden Objekte, die chinesische Satelliten im Meer südlich von Vietnam entdeckt hatten, stammen nach offiziellen chinesischen Erkenntnissen nicht von dem verschollenen Flugzeug. "Wir haben bestätigt, dass sie mit dem Flugzeug nichts zu tun haben", sagte eine Sprecherin von Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Peking.

Die vietnamesische Luftfahrtbehörde teilte indes am Donnerstag mit, sie habe umgehend zwei Flugzeuge zu der fraglichen Stelle entsandt, dort aber nichts gefunden. Auch Malaysia entsandte daraufhin ein Flugzeug zu der angegebenen Stelle.

Auf den am Sonntag gemachten und erst nun veröffentlichten Satellitenbildern seien drei Objekte zu sehen, eins davon 22 mal 24 Meter groß.

Flight route on a map is seen during a news conference about search and rescue operation to find missing Malaysia Airlines flight MH370 at Phu Quoc Airport
Flight route on a map is seen during a news conference about search and rescue operation to find missing Malaysia Airlines flight MH370 at Phu Quoc Airport(c) REUTERS (� Athit Perawongmetha / Reuters)

Die Fundstelle südlich von Vietnam liegt etwa dort, wo die Boeing 777-2000 auf ihrem Kurs von Kuala Lumpur nach Peking ursprünglich zuletzt auch vermutet worden war. Die Satellitenbilder seien schon am Sonntag aufgenommen worden, berichtete SASTIND. Der Fundort der Teile in einem Radius von 20 Kilometern wurde mit 105.63 östlicher Längengrad und 6.7 nördlicher Breitengrad angegeben. China hat zehn Satelliten so ausgerichtet, dass sie bei der Suche helfen können.

Ähnliche Hinweise als falsch erwiesen

Ähnliche Hinweise auf schwimmende Gegenstände im Meer hatten sich zuvor schon als falsch erwiesen. Die Nachrichtenlage war zunächst verwirrend. Immer wieder tauchen neue Berichte auf, dass das Flugzeug auch woanders gewesen sein könnte als auf dem eigentlichen Kurs der MH370 von Kuala Lumpur nach Nordosten in Richtung Peking. Nach zahlreichen widersprüchlichen Angaben wuchs in Malaysia die Kritik am Krisenmanagement der Behörden.

Zuletzt hatte das malaysische Militär berichtet, dass 45 Minuten nach dem Verschwinden der Malaysia-Airlines-Maschine Hunderte Kilometer weiter westlich ein Flugzeug auf dem Radar gesehen worden sei. Ob es sich dabei um die vermisste Boeing handelte, sei aber unklar, betonte der Chef der Luftwaffe, Rodzali Daud, am Mittwoch vor der Presse in Kuala Lumpur. Militärradar sei nicht in der Lage, Art und Kennung eines Flugzeugs zu identifizieren, sagte Rodzali. Malaysia habe die US-Behörden um Hilfe bei der Analyse der Daten gebeten, sagte Verkehrsminister Hishammuddin Hussein.

Zuerst dementiert

Das nicht identifizierte Flugzeug habe sich zu dem Zeitpunkt 370 Kilometer nordwestlich der Insel Penang über dem Andamanischen Meer befunden. Das wäre mehrere hundert Kilometer westlich der Route von der malaysischen Hauptstadt nach Peking. Der Luftwaffen-Chef hatte erst Stunden vor seiner neuen Enthüllung Medienberichte über ein Signal westlich von Malaysia vehement dementiert. In den Medienberichten war von einem Signal in der Straße von Malakka die Rede. Die am Mittwoch genannte Ortung liegt mehrere hundert Kilometer weiter nordwestlich.

Viele Rätsel

Sollte es sich bei der Maschine auf dem Militärradar um die vermisste Boeing 777-200 gehandelt haben, wäre sie allerdings in einem Luftraum mit hohem Verkehrsaufkommen unerkannt mindestens 20 Minuten unterwegs gewesen. Rätselhaft wäre, wieso sich die Piloten nicht meldeten und wieso die Bordcomputer nicht wie üblich automatisch Daten an die Bodenkontrolle sendeten. Die Suche nach der Maschine wurde auf das Andamanische Meer ausgeweitet.

(APA/dpa)

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