Mexiko versetzt Brasilien den ersten Dämpfer

Ochoa rettet gegen Neymar
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Der überragend aufgelegte Torhüter Guillermo Ochoa brachte die Seleção mit seinen Paraden zur Verzweiflung und rettete ein Remis.

Seit dem Abpfiff am letztem Donnerstag fieberte ganz Brasilien bereits dem zweiten Auftritt seiner Seleção entgegen, der Auftakterfolg gegen Kroatien hatte das WM-Fieber im Gastgeberland so richtig entfacht. Vor zig TV-Schirmen im ganzen Land und im Estadio Castelão in Fortaleza wurde nun auf den nächsten Erfolg gegen Mexiko gehofft. Die Mittelamerikaner aber zählen nicht zu den Lieblingsgegnern des fünfmaligen Weltmeisters, das bestätigten sie auch an diesem Abend.

Mit aggressivem, körperbetonten Spiel machte die Mannschaft von Miguel Herrera der Seleção das Leben schwer. Noch bevor ein Brasilianer den Ball berührte, bekam er den Körper seines Gegners zu spüren. Das behagte Scolaris Elf ganz und gar nicht, nur langsam tastete sie sich nach vorn. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis im Stadion erstmals ein lauter Aufschrei erhallte. Nach einer Flanke von Alves stieg der erblondete Neymar zum Kopfball hoch, Torhüter Ochoa reagierte sensationell (26.).

Bis zu 70 Prozent Ballbesitz hatte Brasilien, doch es fehlte die zündende Idee, um die mexikanische Mauer zu knacken. Immer wieder ließen sich Oscar und Neymar weit zurückfallen, um mit Tempo die Abwehrketten aufzureißen, die Torgefahr blieb allerdings aus. So wurde es vor dem Pausenpfiff nur noch einmal richtig brenzlig: Nach einem Freistoß gelangte der Ball zu David Luiz, der jedoch aus kürzester Distanz Ochoa anschoss (44.). Mexiko war vornehmlich darauf bedacht, kein Tor zu bekommen und verbuchte den ein oder anderen Weitschuss. Weitaus auffälliger präsentierten sich die Fans der Gäste. Rund 30.000 waren angereist, etwa ein Drittel hatte es auch ins Stadion geschafft und war laut und deutlich zu hören.

Immer wieder Neymar - zu wenig

Scolari brachte erst Bernard für den Flügel, dann Jô als zentralen Stürmer - an der brasilianischen Ideenlosigkeit und Behäbigkeit änderte das zunächst nur wenig. Nach einigen mexikanischen Vorstößen lag es erneut an Neymar, seine Mannschaft aus der Lethargie zu reißen. Nach einer Flanke von Bernard ließ der Superstar den Verteidiger mit einem Haken aussteigen, nur der glänzend aufgelegte Ochoa erwies sich erneut als unüberwindbar (69.). Doch es war ein Weckruf, der endlich die dringend nötige Bewegung ins brasilianische Spiel brachte. Fortan rollten die Angriffe Richtung mexikanisches Tor, die meisten davon verebbten aber bereits an der Strafraumgrenze.

Entscheidende Akzente waren vor allem Neymar überlassen. Nach einer mustergültigen Flanke des Barcelona-Spielers kam Thiago Silva aus fünf Metern völlig freistehend zum Kopfball. Doch Ochoa blieb seiner Rolle als Spielverderber treu und war wieder zur Stelle (86.). Vielleicht rächte sich nun aber auch nur, dass Brasilien bereits im ersten Spiel gegen Kroatien das Glück strapaziert hatte...

Mexiko verbarrikadierte sich indes nicht, sondern versuchte über Konter für Entlastung zu sorgen. Und beinahe hätte es noch zum Stoß ins brasilianische Herz gereicht. Doch Guardado scheiterte in der Schlussminute mit einem Schuss an Julio Cesar. Damit war das zweite torlose Remis bei dieser WM amtlich. Enttäuschung war in den Gesichtern der Brasilianer zu sehen, die aber wie Mexiko voll im Rennen um den Aufstieg bleiben.

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