Israel: Starke Währung bringt Zentralbank in Dilemma

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Schekel(c) Bank of Israel
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Die Zentralbank will verhindern, dass der starke Schekel der israelischen Exportwirtschaft schadet. Diese trägt 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Die israelische Zentralbank kauft ausländische Währungen, um die eigene, den Schekel, zu schwächen. Allein am Dienstag hat die Notenbank Währungen im Wert von nahezu 100 Millionen Dollar gekauft, berichtet "Financial Times Deutschland". "Wenn wir zulassen, dass der Schekel wegen kräftiger Kapitalzuflüsse nach Israel zu stark wird, könnte dies der Exportwirtschaft schaden", sagte Zentralbank-Chef Zvi Eckstein. Die Exporte tragen rund 40 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes bei.

Die Bank of Israel hat sich die Intervention selbst eingebrockt, schreibt die Zeitung. Die Leitzinserhöhung von 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent erwies sich als ein Schuss, der nach hinten losging. Denn eigentlich hoffte die Zentralbank durch eine Auflage für Banken, Wetten auf einen Anstieg des Schekels einzuschränken. Künftig müssen israelische Banken für entsprechende Geschäfte von Ausländern eine Reserve in Höhe von zehn Prozent der eingesetzten Summe bei der Zentralbank hinterlegen.

Inflation bringt Zentralbank in Dilemma

Die Ankündigung dieser Regel ließ die israelische Währung kurzfristig gegenüber dem Dollar abstürzen. Wegen der steigenden Inflation - sie betrug im Dezember 2,7 Prozent - wird die Zentralbank aber wohl nicht umhin kommen, den Leitzins anzuheben. Der Leitzins werde Ende 2011 bei 3,3 Prozent liegen, zitiert "Financial Times Deutschland" den Analysten Michael Sarel von Harel Finance. Die britische Bank HSBC rechnet gar mit 3,5 Prozent.

(Red.)

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