Ein 52-jähriger Mann war am 7. Juni in Wien-Liesing erschossen worden. Vier Wega-Polizisten hatten insgesamt 20 Schüsse abgegeben.
Am 7. Juni erschossen Wega-Beamte in Wien-Liesing bei einer versuchten Wohnungserstürmung einen 52 Jahre alten Mann. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Wien gegen die Polizisten wegen "fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen", bestätigte Staatsanwaltschaftssprecherin Nina Bussek einen Bericht des "Kuriers" (Mittwochsausgabe) der Austria Presse Agentur. Am Dienstag fand in dem Gemeindebau in der Kanitzgasse eine Tatrekonstruktion statt, mit dabei das an dem Einsatz beteiligte WEGA-Team und deren Chef Ernst Albrecht.
Vier der acht anwesenden Wega-Polizisten gaben insgesamt 20 Schüsse ab. Acht davon trafen laut Medienberichten den 52-Jährigen. "Ich kann das nicht bestätigen", sagte Bussek, denn das schriftliche Gutachten liege auch 18 Tage nach dem Vorfall noch nicht vor.
Dass der Mann heftig reagieren würde, war nach ersten Vorfällen absehbar. Schon am 7. Juni fühlte sich der Mann von Arbeitern im Gemeindebau gestört, bedrohte sie mit dem Messer. Bei den zweiten Drohungen an besagtem Freitag rief die Hausmeisterin aber die Polizei. Der Mann attackierte eine Streifenbeamtin mit einem Messer. Die alarmierten Wega-Beamten versuchten schließlich mittels Rammbock in die Wohnung zu gelangen, in der sich der 52-Jährige verschanzt hatte. Dieser stemmte sich erst gegen die Tür, öffnete sie dann ruckartig und attackierte einen Polizisten mit einem Messer mit einer sieben Zentimeter langen Klinge. Die Schutzkleidung des Beamten verhinderten eine Verletzung. Vier Polizisten zogen daraufhin ihre Dienstpistolen und feuerten auf den Angreifer. Dieser brach getroffen zusammen, Einsatzkräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.
Laut Kurier-Bericht sorgte die Enge im Stiegenhaus für eine schwierige Situation. Auf fünf bis sechs Quadratmetern sollen sich acht Beamte und das spätere Schussopfer bewegt haben.
(APA)