Lotto: Leute machen weniger Kreuzerl

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Lotto "6 aus 45" entwickelt sich rückläufig(c) www.BilderBox.com (Bilderbox.com)
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Die Gewinne der österreichischen Lotterien nahmen um über 20 Prozent ab. Die Auslandstochter CAI kommt auch 2011 nicht aus den roten Zahlen.

Die Casinos Austria haben es momentan nicht leicht. Die Auslandstochter Casinos Austria International (CAI), einst Cashcow des Konzerns, schreibt Verluste, im Inland dürften die Casinos durch die künftig erforderliche EU-weite Ausschreibung der Spielbanklizenzen bald Konkurrenz bekommen. Und wegen des Wirtschaftsabschwungs sind die Leute generell weniger zockfreudig, auch beim Lotto. Nach einem kräftigem Zuwachs im Krisenjahr 2009 von knapp 11 Prozent haben die Österreichischen Lotterien ihren Umsatz 2010 nur um 0,3 Prozent auf 2,64 Milliarden Euro gesteigert - ein neuerlicher Höchstwert.

Der Jahresüberschuss ist von 44,52 auf 34,99 Millionen Euro abgesackt, ebenso das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 56,58 Millionen auf 44,09 Millionen Euro.

Positiv so wie im Jahr 2009 entwickelte sich das Online-Gambling, die stärkste Sparte. Mit dem Internetportal win2day.at wurden 2010 Umsätze in der Höhe von 1,075 Milliarden Euro nach 1,070 Milliarden Euro 2009 hereingespielt. Dank neuer Spiele konnte die Anzahl der Registrierungen um mehr als zehn Prozent auf 515000 User gesteigert werden, so das Unternehmen in einer Aussendung.

47 neue Lotto-Millionäre

In ihrer zweitstärksten Sparte, dem klassischen Lotto "6 aus 45", musste das Unternehmen dagegen ordentlich Federn lassen: Der Umsatz ist von 601,3 auf 582,0 Millionen Euro geschrumpft. Auch EuroMillionen und Joker waren rückläufig, ebenso die Umsätze mit den Rubbellosen.

Das Geschäft mit den 12 Automatencasinos WINWIN ist umsatzmäßig um mehr als zehn Prozent auf knapp 400 Millionen Euro gewachsen.

Die Lotterien schütteten insgesamt 1,96 Milliarden Euro an Gewinnen aus, im Jahr davor waren es 1,92 Milliarden Euro gewesen. Insgesamt wurden 47 Spielteilnehmer zu Millionären, das ist der höchste Wert seit 2002. Besonders spektakulär war der Gewinn eines Burgenländers, der mit EuroMillionen 46,3 Millionen Euro einsackte. Den höchsten Lottosechser erzielte ein Wiener, er gewann 8,9 Millionen Euro.

Positiver Ausblick auf 2011

Die erste Wochen des heurigen Jahres liefen ebenfalls positiv - dies vor allem dank einer günstigen Jackpotentwicklung bei Lotto sowie des nach wie vor anhaltenden Aufwärtstrends im Internet. Umsatzmäßig sei man derzeit "deutlich" über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wenn es bei den Lotterien gut läuft, freut sich auch der Finanzminister: Diesmal wurden 398 Millionen Euro an Steuern abgeführt, nach 421 Millionen Euro 2009.

Sorgenkind CAI

Sorgen bereitet den Casinos Austria vornehmlich die defizitäre Auslandstochter CAI. Erste Ende Februar mussten die CAI-Chefs Paul Herzfeld und Josef Leutgeb ein Sanierungskonzept vorlegen, wie sie die ins Trudeln geratene Auslandstochter wieder auf Kurs bringen wollen. Der Verlust der CAI für 2010 dürfte mit rund 35 Millionen Euro nicht ganz so hoch ausfallen wie kolportiert. Dass Leutgeb und Herzfeld ihren Hut nehmen müssen, gilt derzeit als nicht mehr so wahrscheinlich. Ihnen wird intern vorgeworfen, zu spät auf die Bremse gestiegen zu sein.

(APA)

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