Weil sie keine Rampensau ist und noch immer ein Late-Night-Trauma mit sich herumschleppt, kommt die deutsche Komikerin nicht als Gottschalks Nachfolgerin in Frage.
Für die Komikerin Anke Engelke (45) kommt die Nachfolge von "Wetten, dass..?"-Moderator Thomas Gottschalk nicht infrage. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" begründet sie das so: "Weil ich noch immer ein Late-Night-Trauma mit mir rumschleppe, seit ich 2004 bei Sat.1 die Nachfolge von Harald Schmidt antreten sollte, was ich immerhin 78 Folgen lang durchhielt. Ich spiele gern Sketche, co-moderiere gern ein Event wie den Eurovision Song Contest, aber ich bin keine Rampensau." Bei "Anke Late Night" habe sie sich immer dafür geschämt, wenn die Menschen glaubten, der Eingangsmonolog sei von ihr, "dabei war er von meinen Autoren, und ich habe nur so getan, als falle mir alles spontan ein".
Tommys letzte Show Thomas Gottschalk wird die ZDF-Unterhaltungssendung "Wetten, dass..?" am 3. Dezember zum letzten Mal moderieren. Danach wechselt er zur ARD, wo er am 23. Jänner 2012 mit seiner fast werktäglichen Vorabendsendung "Gottschalk live" beginnt. Das ZDF will sich mit der Klärung der Nachfolge Zeit lassen - derzeit steht eine Entscheidung zwischen Mitte Dezember und Mitte Jänner in Aussicht. Nachdem der Favorit Hape Kerkeling vor zwei Wochen absagte, galten neben Engelke auch Barbara Schöneberger oder Markus Lanz als neue Favoriten - alle haben aber inzwischen ein Nein zur Gottschalk-Nachfolge signalisiert.
Nach 24 Jahren feierte er seinen Abschied: Thomas Gottschalk übernahm die Moderation von "Wetten, dass ...?" 1987 von Frank Elstner. Nach einer kurzen Unterbrechung (Wolfgang Lippert 1992/1993) war er das Gesicht der erfolgreichsten deutschen TV-Show. Seit dem schweren Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch liege ein Schatten auf der Sendung, erklärte der 60-Jährige. Aber wer kommt nach Gottschalk? Die meisten in Frage Kommenden sagten "Nein". Markus Lanz soll nun "Ja" gesagt haben. (c) Dapd (Joerg Koch) Vor Wochen dementierte Markus Lanz das Interesse an der Samstagabend-Show. Nun scheint es fix zu sein: Laut "Stern" wird er der Gottschalk-Nachfolger. Der einzige Punkt der noch zu klären ist: Der 42-Jährige will solo durch die Samstagabend-Show führen. Das ZDF soll hingegen eine Variante mit Nazan Eckes von RTL als Co-Moderatorin bevorzugen, heißt es. (c) Dapd (Joerg Koch) Der gebürtige Südtiroler Markus Lanz moderiert derzeit drei Mal die Woche auf ZDF den Late-Night-Talk "Markus Lanz" und ist außerdem freitags in "Lanz kocht" im TV zu sehen. (c) EPA (MAURIZIO GAMBARINI) Pilawa gilt als Typ "netter Schwiegersohn", ob der 46-Jährige eine große Show führen kann, zweifeln viele an. Nicht so das ZDF. Der Sender hielt den Quizmaster ("Rette die Million!") für einen geeigneten Kandidaten und führte auch Gespräche mit ihm. Pilawa, Vater von vier Kindern, betonte, dass er sich stärker auf seine Familie konzentrieren will. Nichtsdestotrotz wurde er stets als Favorit gehandelt. Ende Jänner sagte er aber wieder "Nein". Diesmal deutlicher. (c) Dapd (Patrick Seeger/ddp) Ein Schwergewicht in der deutschen Fernsehlandschaft ist nicht groß genug: Günther Jauch will "Wetten, dass ...?" nicht moderieren. In der letzten Show Gottschalks versprach der Jauch, über die Nachfolge nachzudenken. 24 Stunden später sagte er endgültig ab. Wie Gottschalks Anzug, den er wegen einer verlorenen Wette tragen musste, passe auch "Wetten, dass ...?" nicht zu ihm. (c) Dapd (Roberto Pfeil) "Ich bin dir schon oft in deinem Leben nachgefolgt. Ich glaube aber, dass ich das nicht gut kann", sagte Jauch. Die Absage kam nicht überraschend. Seit Herbst ist der 55-Jährige in einer ARD-Polit-Talkshow zu sehen. Eine große Samstagabend-Unterhaltungs-Show passt nicht zu Jauchs seriös-ernstem Image. (c) Dapd (Hermann J. Knippertz) Komiker Hape Kerkeling ist witzig, schlagfertig und charismatisch - und war Favorit für die Nachfolge, nicht nur im ZDF, sondern auch bei dem Zuschauern. Der 46-Jährige hat eine große Bandbreite: Als Horst Schlämmer persiflierte er den deutschen "kleinen Mann", über seine Pilgerreise auf den Jakobsweg nach Santiago schrieb er das Buch "Ich bin dann mal weg." Am 5. November sagte er in der Show: "Nein, ich werde es nicht machen". Er will andere Projekte verfolgen. (c) Dapd (Jan Woitas/Pool) Sie scheiterte schon einmal nach einem Großen: Als Harald Schmidt von Sat.1 in die ARD wechselte, übernahm sie den Sendeplatz mit "Anke Late Night". Die Show lief gerade mal ein halbes Jahr. Im Mai diesen Jahres hat sie sich aber als große Unterhalterin beweisen: Die 45-jährige gebürtige Kanadierin moderierte den Song Contest und Stefan Raab ging neben ihr unter.Via "Spiegel"-Interview sagte sie ab: "Ich spiele gern Sketche, co-moderiere gern ein Event wie den Eurovision Song Contest, aber ich bin keine Rampensau". Wenn sie meint. (c) Dapd (Nigel Treblin) Für Kerkelings Alter Ego Horst Schlämmer ist sie die geeignetste Kandidatin, sonst glaubt wohl kaum einer daran, dass sie das nötige Format hat: Seit Oktober 2009 steht die Schweizerin Gottschalk zur Seite. Sie sollte das junge Publikum zurück zu "Wetten, dass ...?" holen. Ihr "Bauchgefühl" habe ihr geraten, die Show gemeinsam mit Gottschalk zu verlassen, sagte sie. (c) Dapd (Sebastian Willnow) Die Moderatorin hegt Zweifel daran, dass "Wetten, dass..?" ohne Thomas Gottschalk funktionieren könnte. Denn nur er treffe Stars wie Charlize Theron oder Scarlett Johansson auch privat. Mitte November kam dann die endgültige Absage Schönebergers: "Ich möchte nicht Nachfolgerin von Thomas Gottschalk werden. Das ist der schwerste Job der Welt", sagte die Moderatorin der Zeitschrift "Bunte".Dabei lag die 37-Jährige - diversen Online-Umfragen zufolge - in der Gunst der Zuschauer.Keine Absage gab es bisher von den folgenden Kandidaten, die hie und da in Spekulationen auftauchten: (c) REUTERS (WOLFGANG RATTAY) Auch die beiden überdrehten MTV- und Prosieben-Moderatoren Joachim Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf alias Joko und Klaas sind im erweiterten Feld der Anwärter zu finden. Die beiden Jungmoderatoren haben weniger zu verlieren als ihre "großen" Kollegen. Und zumindest in punkte Frechheit könnten sie Gottschalk das Wasser reichen. (c) ProSieben/Marcus H� (ProSieben/Marcus H�hn) Der Alleskönner unter den deutschen Moderatoren: Der 44-Jährige ist überaus erfolgreich mit "TV Total" und "Schlag den Raab". Mit der ARD arbeitet er für den Song Contest zusammen. "Wetten, dass ...?" hält Raab zwar für ein in die Jahre gekommenes Show-Flaggschiff. Aber vielleicht will er es ja modernisieren. (c) Dapd (Tobias Hase/ddp) Erst vor Kurzem kehrte Kerner dem ZDF den Rücken und wechselte zu Sat.1. Das Magazin "Kerner" scheiterte. Seitdem ist es ruhig geworden um den 46-jährigen Talker. Ob das ZDF ihn zurück haben möchte, ist fraglich. Er schied angeblich im Streit. In den Nachfolgespekulationen tauchte sein Name in letzter Zeit aber wieder öfter auf. (c) Dapd (Archiv) Ein Clown für den Samstagabend? Pocher ist nicht für seine Reife bekannt, auch das TV-Publikum liegt ihm nicht gerade zu Füßen. Seine Sat.1-Show wurde abgesetzt. Vor sechs Jahren hatte "Wetten, dass ...?" bereits einmal Ärger wegen ihm: Er riet einer Zuschauerin zur Schönheits-OP. Mit einer Verpflichtung Pochers könnte man dem ZDF zumindest eines nicht vorwerfen: Mangelnden Mut. (c) Dapd (Roberto Pfeil) Auch die Sängerin und Moderatorin wird regelmäßig in Spekulationen genannt. Die 46-Jährige moderiert die Late-Night-Show "Inas Nacht" im NDR und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Die große Show-Luft schnupperte sie zuletzt vor zwei Jahren: Sie moderierte die Gala zu Heinz Erhardts 100. Geburtstag. (c) Dapd (Hermann J. Knippertz) Weniger Widerstand gegen den Job spürt man in Österreich - hier haben sich einige Freiwillige für die "Wetten, dass ...?"-Moderation gemeldet. "Für das Geld, das da pro Sendung gezahlt wird, ertrage ich jede Häme in den deutschen Medien. Das halte ich schon durch eine Zeit lang", sagte Peter Rapp. Der Deutschland-erprobte Moderator Christian Clerici würde sich den Job zutrauen. Und auch Alfons Haider würde jedenfalls nicht Nein sagen, wenn er ein Angebot bekäme. (c) ORF (Hans Leitner) ZDF- Programmdirektor Thomas Bellut zufolge wird ein Moderatorenduo präferiert, das sagte er vor einigen Wochen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Ob es tatsächlich dazu kommt, wird die nähere Zukunft zeigen.Alles zur Ära Gottschalk bei "Wetten, dass ...?" (c) EPA (JAN WOITAS / POOL) Wer aller Gottschalk folgen sollte Pastewka will "Wetten, dass..?" absetzen Engelkes Komiker-Kollege Bastian Pastewka (39) spricht sich in dem neuen "Spiegel"-Gespräch für die Einstellung der ZDF-Show aus: "Ich kann mir schwer vorstellen, dass es ohne Thomas Gottschalk funktioniert. Das Beste wäre, wenn das ZDF "Wetten, dass..?" nicht fortführen würde." Stattdessen könne man sich etwas "ganz Verrücktes, Neues" ausdenken.
(APA/dpa)
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