Zentrum der Milchstraße schmeckt nach Himbeeren

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Astronomen fanden nahe dem Zentrum unserer Galaxie eine Wolke, in der sich Moleküle befinden, die Himbeeren ihren Geschmack geben. Die Forscher hoffen, demnächst auch Bausteine des Lebens in der Wolke zu finden.

Im Herzen unserer Galaxie schwebt eine Wolke, die nach Himbeeren schmeckt. Astronomen des Max Planck Instituts für Radioastronomie in Bonn haben diese erstaunliche Entdeckung gemacht, als sie nach komplexen Molekülen in unserem Universum suchten. Dabei stießen sie auf Äthylformiat, eine Substanz, die Himbeeren ihren Geschmack gibt. Kurioserweise riecht dasselbe Molekül auch nach Rum.

Drei Millionen Mal unsere Sonne

Die Forscher benutzten das 30 Meter durchmessende IRAM-Teleskop in Spanien, um elektromagnetische Strahlung in der Region rund um einen neuen Stern in der Wolke Sagittarius B2 zu analysieren. Die gesamte Masse der Wolke macht etwa drei Millionen Mal die Masse unserer Sonne aus. Die Moleküle rund um den untersuchten Stern reagieren auf die Strahlung und geben sie je nach ihrer Beschaffenheit unterschiedlich weiter.

4000 verschiedene Signale

Neben dem Himbeer-Geschmacksstoff entdeckten die Forscher auch das hochgiftige n-Propylzyanid. Zwar sind bereits fast 4000 unterschiedliche Signale aus der untersuchten Wolke erfasst worden. Die Forscher konnten aber erst die Hälfte davon analysieren. Die beiden jetzt entdeckten waren bislang nicht aufgetaucht.

Suche nach Leben im All

Langfristig hoffen die Forscher, auch komplexe Aminosäuren im Weltall zu entdecken. Das könnte Hinweise auf Leben außerhalb unseres Sonnensystems geben. Aminosäuren werden allgemein als "Bausteine des Lebens" angesehen. Problematisch bei der Suche ist allerdings, dass die komplexen Moleküle sich oft überlappen, wodurch es schwer ist, sie zu identifizieren.

(db)

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