Die Regierung verpflichtete die Seeleute mittels Dekret zum Dienst. Zuvor waren auf vielen Inseln Medikamente und Lebensmittel bereits knapp geworden.
Die griechischen Seeleute haben am Mittwoch nach sieben Tagen ihren Streik beendet. "Die Fähren laufen normal aus", sagte ein Sprecher der Küstenwache in der Hafenstadt Piräus am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur dpa. Am Vortag hatte die Regierung die Seeleute zum Dienst verpflichtet. Zuvor hatte Ministerpräsident Antonis Samaras ein entsprechendes Dekret unterzeichnet, das die Seeleute verpflichtete, wieder zum Dienst zu erscheinen. Anderenfalls drohte ihnen die Festnahme und Gefängnisstrafen. Die Regierung beruft sich auf ein Gesetz, das in Fällen der Gefährdung des öffentlichen Lebens die Verpflichtung zum Dienst erlaubt.
Auf vielen Inseln der Ägäis waren bereits Medikamente und Lebensmittel knapp, berichteten lokale Radiosender. Die Seeleute protestierten gegen Personalmangel, Lohnkürzungen, noch ausstehende Bezahlung der Reedereien für geleistete Arbeit und hohe Arbeitslosigkeit. Betroffen waren vor allem Inseln der Ägäis und des Ionischen Meeres im Westen Griechenlands, die keinen Flughafen haben.
Es ist das zweite Mal seit Jahresbeginn, dass die Koalitionsregierung aus Konservativen, Sozialisten und der Demokratischen Linken Streikende zum Dienst verpflichtet. Vor zwei Wochen war ein Streik der U-Bahnfahrer auf die gleiche Weise beendet worden.
(APA/dpa)