Geologie: Japan liegt auf dem „Feuerring“

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Tektonische Platten schwimmen auf dem flüssigen Erdmantel. Das Beben wurde dadurch ausgelöst, dass sich die pazifische Platte unter die asiatische schiebt. So ist Japan entstanden. Die Insel wurde „aufgefaltet“.

Wien/Tk. Die Erdoberfläche ist nur scheinbar statisch: Sie besteht aus tektonischen Platten, die auf dem flüssigen Erdmantel schwimmen. Dabei bewegen sie sich aufeinander zu oder voneinander weg, schieben sich übereinander, reiben aneinander. Vor allem an den Kontaktzonen bauen sich Spannungen innerhalb der Platten auf, die sich ruckartig entladen – ohne dass irgendein Geologe voraussagen könnte, wann das passiert. Das nennt man dann Erdbeben.

In Japan treffen gleich vier Platten aufeinander: die pazifische, eurasische, philippinische und nordamerikanische Platte. Das aktuelle Beben wurde vor allem von der Konfrontation zweier Platten ausgelöst: Die pazifische Platte schiebt sich unter die eurasische, dadurch wird diese gewölbt und gestaucht. Regionen, wo eine Platte unter eine andere abtaucht, nennt man Subduktionszonen: Dort sind Vulkane, Erdbeben. Der Pazifik ist an seinen Rändern gar nicht still: An ihnen verlaufen fast durchgehend Plattengrenzen, dort liegt daher auch ein Gutteil der Vulkane der Erde. So spricht man vom Pazifischen Feuerring, vom „ring of fire“. Kalifornien etwa liegt darauf, und viele Inselbögen, etwa die Aleuten, Neuguinea, die Neuen Hebriden. Die meisten dieser Inseln entstanden aus der Bewegung der Platten, sie wurden „aufgefaltet“. So wie Japan.

Wenn ein starkes Beben (mindestens Stärke 7 nach Richter) eine vertikale Verschiebung des Meeresbodens verursacht, gerät die Wassersäule darüber in jähe Bewegung, die Energie pflanzt sich horizontal in Wellenform fort. Im flachen Wasser vor Küsten bäumt sich das Wasser auf: Ein Tsunami entsteht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.03.2011)

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