Klosterneuburg: „Pa, pa, pa“ im Kaiserhof

Heuer noch schöner. „Zauberflöte“ im barocken Kaiserhof von Klosterneuburg. Die Stiftsrenovierung ist abgeschlossen.
Heuer noch schöner. „Zauberflöte“ im barocken Kaiserhof von Klosterneuburg. Die Stiftsrenovierung ist abgeschlossen.(c) Roland Ferrigato
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Mit Mozarts viel geliebter „Zauberflöte“ feiert die Oper Klosterneuburg heuer das 900-Jahr-Jubiläum des Stifts.

(c) Oper Klosterneuburg/Marcus Pummer

Mit einem der populärsten Meisterwerke der Opernliteratur weicht man heuer bei der Oper Klosterneuburg vom gewohnten Kurs ab. Mozarts „Zauberflöte“ steht ab 6. Juli auf dem Programm im stimmungsvollen barocken Kaiserhof von Stift Klosterneuburg. Intendant Michael Garschall schert damit aus und zeigt ausnahmsweise keine der eher selten gespielten Opern. Das hat zwei Gründe: Zum einen gilt es, 900 Jahre Stift Klosterneuburg zu feiern und damit auch die nach vier Jahren abgeschlossene Restaurierung des Chorherrenstifts. Zum anderen kommt man damit auch den zahlreichen Wünschen des Publikums nach. Dass man bei der Oper Klosterneuburg allerdings gern jungen Sängern, die auf dem Sprung zur großen Karriere sind, eine Plattform bietet, diesem Credo bleibt das Festival auch 2014 treu.

Renommierte Sänger. So freut sich Garschall, mit dem jungen österreichischen Bassbariton Martin Achrainer einen Papageno aufbieten zu können, der bereits für die Interpretation des Vogelfängers mit einem renommierten Darstellerpreis ausgezeichnet wurde und zuletzt als Fadinger in der Uraufführung der gleichnamigen Oper von Ernst Ludwig Leitner in Linz gefeiert wurde. Als Sarastro konnte der junge deutsche Bass Johannes Stermann gewonnen werden, der unter anderem bereits bei den Salzburger Festspielen gesungen hat. Auch eine besondere Königin der Nacht verspricht Garschall.
Als Dirigent kehrt Thomas Rösner nach Klosterneuburg zurück. Er war von 2001–2004 musikalischer Leiter der Oper Klosterneuburg und hat die Sinfonietta Baden gegründet, die er auch bei der Jubiläums-„Zauberflöte“ dirigieren wird. Rösner ist einer der vielen Klosterneuburger Künstler, die inzwischen eine schöne Karriere machen konnten. So dirigierte er zuletzt „Fidelio“ an der Oper Zürich, alternierte mit Sylvain Cambreling in Brüssel bei der „Così fan tutte“-Inszenierung von Michael Haneke, ist in Dresden, an der Deutschen Oper Berlin oder in Houston aufgetreten. Den Kaiserhof sieht er als idealen Aufführungsort für Mozarts Oper: „Die gute Freiluftakustik und auch eine gewisse Intimität ermöglichen ein kammermusikalisches, an historischer Aufführungspraxis orientiertes Herangehen an das Werk.“

Perfekte Vorbereitung. Sechs Wochen wird geprobt, ungewöhnlich lang für ein Sommerfestival. Intendant Garschall ist es wichtig, dass die jungen Musiker so gut wie möglich vorbereitet werden, speziell auf die heiklen gesprochenen Dialoge. Bewusst wurden Sänger ausgewählt, die gut Deutsch sprechen. Isabella Gregor inszeniert. Sie kennt man vor allem als Schauspielerin, bevor sie sich verstärkt der Regie zuwandte. Gregor hat bereits mit einigen Operetteninszenierung bei den „Herbsttagen Blindenmarkt“ begeistert, daneben aber auch Schauspiel inszeniert. Womit sie prädestiniert ist, für lebendige Dialoge zu sorgen. Garschall verspricht jedenfalls eine sehr ästhetische Inszenierung, die zum einen auch die Vorgeschichte nicht auslassen, zum anderen die Entwicklung der einzelnen Charaktere plastisch nachzeichnen möchte, dabei aber auch das Wiener Vorstadttheater nicht ausklammern wird.

Info

Oper Klosterneuburg. Isabella Gregor inszeniert „Die Zauberflöte“, Thomas Rösner dirigiert, 6. 7.–1. 8. www.operklosterneuburg.at

Zehn Prozent Ermäßigung auf den regulären Kartenpreis in allen Kategorien, „Presse“-Abend am 18. 7.2014, Gewinnspiel zur Vorpremiere am 4. 7. 2014DiePresse.com/derclub

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