Wien: Grüne fordern Gratis-U-Bahn ab 35 Grad

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ArchivbildClemens Fabry / Die Presse
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An Hitzetagen soll in Wien der öffentliche Verkehr kostenlos werden, fordern die Grünen als Teil ihres "Fünf-Punkte-Programms für eine kühlere Stadt".

Hitzefrei in den öffentlichen Verkehrsmitteln: Steigt die Temperatur über 35 Grad, sollen die Bahnen und Busse der Wiener Linien gratis zur Verfügung stehen. Das forderte Rüdiger Maresch, Umweltsprecher des grünen Regierungspartners, am Donnerstag. Erlassen soll das - analog zum Gratisparken bei starkem Schneefall - Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).

Die Forderung ist Teil des grünen "Fünf-Punkte-Programms für eine kühlere Stadt". Neben kostenlosen U-Bahn-, Bus- und Straßenbahnfahrten steht auch eine Aufstockung der Förderungen für Dach-, Hof- und Fassadenbegrünung auf der Agenda. Statt derzeit 400.000 Euro sollen künftig vier Millionen in eine grünere und damit auch kühlere Stadt fließen - und zwar sowohl an Firmen als auch an Private. Maresch will das vor allem als Anreiz für mehr derartige Projekte verstanden wissen.

365-Euro-Jahreskarte nach NÖ und Schutz für alte Bäume

Keine neue Forderung ist die Ausweitung der 365-Euro-Jahreskarte nach Niederösterreich: Die erste Außenzone soll Teil der Kernzone werden, damit könne man 75 Prozent der Menschen erreichen, die derzeit mit dem Auto nach Wien pendeln, zeigte sich Maresch überzeugt. Die ausgeweitete Jahreskarte soll auch Wahlkampfthema werden, kündigte der Umweltsprecher an. In Sachen Verkehr wünsche er sich zudem mehr E-Taxis.

Zudem plädierte Maresch für den Schutz von alten Bäumen in der Stadt: Denn jeder Baum trage zur Senkung der Umgebungstemperatur maßgeblich bei. Der Schutz betreffe aber nicht nur die Fällung von Bäumen: "Wir haben in Wien ein Salzproblem, für viele Baumarten ist das unerträglich", meinte er. Der Salzeinsatz im Winter solle deshalb überdacht werden.

Mehr Erholungsfläche pro Neubau

Weitere grüne Punkte, um Klimawandel und damit einhergehenden Hitzetagen in Zukunft besser zu trotzen: Mehr Wasser in der Stadt - etwa durch Wasserspielplätze oder Wassertische - oder mehr Grün beispielsweise in Form von Gemeinschaftsgärten. Derzeit seien 20 Quadratmeter Erholungsfläche pro Neubau bzw. Widmung vorgesehen, erklärte Landschaftsplaner Thomas Knoll. Der Zielwert müsse jedoch bei 30 Quadratmetern liegen, denn nur auf Großflächen sei Bepflanzung wirklich wirksam. "Fassaden und Dachbegrünung ist immer nur zweite Wahl", so Maresch.

(APA)

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