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Musikfotograf Herman Leonard verstorben

Musikfotograf Herman Leonard verstorben
Musikfotograf Herman Leonard verstorben(c) AP (Jim McHugh)
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Die Jazz-Szene sähe ohne ihn anders aus: Herman Leonard lichtete Größen wie Billie Holiday, Duke Ellington und Miles Davis ab. Sein berühmtestes Bild zeigt Dexter Gordon. Er starb mit 87 Jahren in Los Angeles.

Der Musikfotograf Herman Leonard ist im Alter von 87 Jahren in Los Angeles verstorben. Der Amerikaner gilt als einer der wichtigsten Chronisten der Jazz-Szene Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Von den 40er bis in die 60er Jahre lichtete in New York, Paris und London Musiker ab: In verrauchten Bars und Konzerthallen fotografierte er Billie Holiday, Charlie Parker, Louis Armstrong, Dizzy Gillespie, Duke Ellington, Miles Davis, Frank Sinatra und viele mehr.

Berühmt ist etwa seine Schwarz-Weiß-Aufnahme von Dexter Gordon (1923 - 1990): Das Foto des Saxophonisten, der während eines Auftritts im Tanzpalast Royal Roost in New York City 1948 eine Zigarette raucht, ist eines ikonischsten Bilder der Jazzgeschichte.

Herman Leonards Bild von Dexter Gordon
Herman Leonards Bild von Dexter Gordon(c) AP (Herman Leonard)

Leonard lernte in den Vierziger Jahren bei dem berühmten Porträtfotografen Yousuf Karsh, der etwa Winston Churchill vor der Linse hatte. Von ihm lernte er, wie man Berühmtheiten in Szene setzt.

In den Sechzigern hörte Leonard auf, sich mit der Jazzszene zu beschäftigen. Er zog nach Paris, wo er vorrangig als Mode- und Werbungsfotograf tätig war.

Katrina zerstörte tausende Drucke

In den Neunzigern ging er zurück in die USA. Hurrikan Katrina, der 2005 New Orleans verwüstete, zerstörte auch tausende gedruckte Fotos von Leonard, die Negative überstanden die Katastrophe geschützt in einem Safe.

Auch sein Haus fiel dem Sturm zum Opfer, darum war Leonard nach Los Angeles gezogen. Er starb am vergangenen Samstag in einem Krankenhaus in Los Angeles.

(APA/Red.)

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