Georgien und Russland streiten um die Bombe

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Georgien beschuldigte Russland, eine Bombe über seinem Territorium abgeworfen zu haben. Die Russen bestreiten dies vehement.

Zwischen Georgien und seinem Nachbarn Russland bahnt sich eine Neuauflage eines Streits von 2002 an. Wie damals beschuldigte das georgische Innenministerium am Dienstag russische Kampfflugzeuge, über georgischem Territorium eine Bombe abgeworfen zu haben. Wie damals bestreitet das russische Militär die Vorwürfe.

"Akt der Aggression"

Konkret geht es dieses Mal um eine 700 Kilogramm schwere Bombe, die nach georgischen Angaben über einem Dorf nahe der Unruheprovinz Südossetien abgeworfen worden ist. Zwei Maschinen der russischen Luftwaffe sollen bei Kasbegi in den georgischen Luftraum eingedrungen und in Richtung Gori geflogen sein, eine Stadt in etwa 30 Kilometern Entfernung zur südossetischen Hauptstadt Zchinwali. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, weil der Sprengsatz nicht explodierte, sagte ein Vertreter des Innenministeriums. Innenminister Wano Merabischwili sprach von einem "Akt der Aggression".

Die Regierung in Tiflis hat nun den russischen Botschafter einbestellt. Zudem wurden Botschafter weiterer Länder zu einer Krisensitzung ins georgische Außenministerium gebeten, um die Situation zu erörtern, wie eine Ministeriumssprecherin am Dienstag mitteilte.

Russische Armee dementiert

Von einer "Aggression" will man in Russland freilich nichts wissen. "Die russische Luftwaffe hat weder am Montag noch am Dienstag Einsätze über Georgien geflogen", sagte Oberst Alexander Drobischewski. Russland unterstützt die abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien, die sich von Georgien lösen wollen. Die Regierung in Moskau hat Georgien wiederholt vorgeworfen, eine anti-russische Politik zu betreiben. Georgien betrachtet die Provinzen hingegen als Teil seines Landes und ist strikt gegen eine Unabhängigkeit.

(c) APA

(APA/Red.)

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