"Licht ins Dunkel"-Aktion brachte 5,7 Millionen Euro ein

Fischer mit Moderator Peter Rapp
Fischer mit Moderator Peter Rapp(c) ORF/Milenko Badzic (Milenko Badzic)
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Erfolgreicher TV-Spendenmarathon: Das Vorjahresergebnis wurde um fast 300.000 Euro übertroffen. Kinder und Familien in Not profitieren.

Mehr als 5,7 Millionen Euro für Familien und Kinder in Not sind am Freitag beim TV-Spendenmarathon für "Licht ins Dunkel" gesammelt worden. Damit wurde das Ergebnis aus dem Vorjahr noch übertroffen, teilte der ORF mit.

Von 9.05 Uhr früh bis 23.30 Uhr in der Nacht hatten Bundesheersoldaten die Spendenzusagen entgegengenommen. Unterstützend griffen auch zahlreiche Promis zum Hörer. 5.703.236,01 Euro war das Ergebnis, am 24. Dezember 2009 waren es 5.424.601,93 Euro gewesen. Moderiert wurde der "Licht ins Dunkel"-Spendenmarathon u.a. von Peter Rapp und der seit einem Autounfall im Rollstuhl sitzenden Kärntnerin Barbara Sima.

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Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) überbrachte am Aktionstag auch erfreuliche Nachrichten Umwelt- und Tierschutzorganisationen. Er zeigte sich offen für eine Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit.

Strache überreicht 10.000 Euro Spende

Die Politikerrunden bei "Licht ins Dunkel" drehten sich großteils ums Budget: Während der SP-Kanzler Werner Faymann das Sparpaket verteidigte, bekräftigten die Chefs der Oppositionsparteien, Heinz-Christian Strache (FPÖ), Eva Glawischnig (Grüne) und Josef Bucher (BZÖ) ihre Unzufriedenheit. Strache nutzte den TV-Auftritt, um vor laufender Kamera eine 10.000 Euro Spende zu überreichen. Ob das eine Privatspende Straches oder eine Spende der Partei war, konnte man in der FPÖ auf Anfrage nicht genau sagen.

Das Sparbudget war auch Thema in der Stellungnahme von Bundespräsident Heinz Fischer. Er sagte, dass dieses zwar zu spät, aber dennoch "verfassungskonform zustande gekommen ist". Die Möglichkeit, dass er das Gesetz nicht beurkundet, besteht für das Staatsoberhaupt nur dann, wenn dieses nicht verfassungsmäßig zustande gekommen ist. Das sei aber nicht der Fall.

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Kirche stellt sich "traurigen Wahrheiten"

Kardinal Christoph Schönborn sprach am Heiligen Abend eine "Ermutigung zur Wahrheit" aus. So wie sich die Kirche im Missbrauchsskandal "traurigen Wahrheiten" stelle, sei in allen gesellschaftlichen Bereichen die "Wahrheit zumutbar". Er ermutigte die Politik in der Sendung "Licht ins Dunkel" dazu, sich wichtigen Themen zu stellen, etwa der Frage nach der künftigen Pensionsfinanzierung und dem Schuldenabbau. Der Kardinal zeigte sich mit dem Umgang der katholischen Kirche in Österreich mit dem Missbrauchsskandal zufrieden. Er sprach von einer "vorbildlichen Art und Weise, mit dem Problem umzugehen".

Die österreichischen Bischöfe haben bei ihren Predigten am Heiligen Abend die Hoffnung auf einen Neuanfang geäußert. Bedrängnisse gebe es aus kirchlicher Sicht gerade im heurigen Jahr zahlreiche - von der Missbrauchskrise über den Rückgang an Glaubenspraxis, die hohe Zahl an Kirchenaustritten und die Abwendung der Jugend -, dies dürfe jedoch nicht Anlass zur Resignation sein, sondern ein Weckruf in die Verantwortung jedes einzelnen Christen, betonte laut "Kathpress" Diözesanbischof Klaus Küng im St. Pöltner Dom.

"Angst vor Streit" in der Familie

"Nicht wenige Menschen haben Angst vor Weihnachten, Angst vor Streit, Auseinandersetzung, Spannungen, vor Friedlosigkeit unter Mitmenschen, in der Familie", unterstrich der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser in seiner Weihnachtspredigt. Zugleich wachse damit aber auch die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung. Die Weihnachtsbotschaft sei in dieser Situation eine Botschaft der Liebe, die sich an die Suchenden richte.

Auf den weltverändernden Charakter der Weihnachtsbotschaft verwies auch der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Predigt am Heiligen Abend im Klagenfurter Dom. Es sei zwar eigentlich "immer so", dass ein Kind die Welt verändere, dennoch habe die Botschaft von Weihnachten eine andere Qualität: "Das Kind von Bethlehem hat eine neue Weltordnung und einen Klimawandel der Menschlichkeit ausgelöst."

(APA)

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