Arnautovic: "Bin stolz, für Österreich zu spielen"

Marko Arnautovic
Marko Arnautovic(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Guenter R. Arting)
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Das junge Fußball-Talent hat nie ernsthaft überlegt, für Serbien, die Heimt seines Vaters, aufzulaufen. Von seiner ersten Einberufung in den ÖFB-Kader war der 19-Jährige "geschockt", aber auch erfreut.

Er ist eines der hoffnungsvollsten heimischen Fußball-Talente - technisch versiert, robust, schnell. Und er hat sich für Österreich entschieden. Marko Arnautovic steht vor seinem ersten Einsatz für das ÖFB-Nationalteam. Der 19-jährige Legionär vom niederländischen Erstligisten Twente Enschede hätte sich auch für die Heimat seines Vaters, Serbien, entscheiden können. Auch dort hätte man den 1,92 m großen Stürmer gerne im Teamtrikot gesehen.

"Ich bin stolz, für Österreich zu spielen. Für mich war das keine Frage", erklärte Arnautovic, der am Montag sein erstes Training mit dem A-Nationalteam absolviert hatte. Mit einem Einsatz gegen die Färöer (11. Oktober) oder Serbien (15. Oktober) wagt der Debütant aber noch nicht zu rechnen. "Ich bin froh, überhaupt dabei zu sein. Aber ich werde im Training alles dafür geben, ein paar Minuten zum Einsatz zu kommen", versicherte der Youngster.

Arnautovic geschockt und erfreut

Seine Einberufung hatte ihn selbst überrascht, hatte er doch eigentlich mit der U21-Barrage gegen Finnland gerechnet. "Ich war eigentlich geschockt, aber ich freue mich. Es ist eine große Ehre", sagte Arnautovic. Im Nationalteam hat er zudem eine zweite Bühne, sich international ins Rampenlicht zu spielen. Denn ewig will er nicht bei Twente bleiben - jenem Club, zu dem er 2006 als 17-Jähriger vom FAC abgewandert war.

Arnautovic hat einen Vertrag bis 2011, hatte aber bereits im Sommer ein lukratives Angebot, kolportiert wurden über vier Millionen Euro, von Feyenoord Rotterdam. Twente hatte das Millionenoffert für seinen Jungstar aber ausgeschlagen. "Ich wollte zu Feyenoord gehen, aber jetzt bin ich stolz, geblieben zu sein", erklärte Arnautovic. Ein Muskelfaserriss hatte ihn zuletzt zwar um seinen Stammplatz bei Englands Ex-Teamchef Steve McClaren gebracht, den will er sich aber zurückerobern. Sein Hauptkonkurrent ist der Schweizer Teamstürmer Blaise Nkufo.

"Ich mag Herausforderungen"

"Das ist kein Problem, ich mag Herausforderungen", versicherte Arnautovic, der in den Niederlanden bereits mit dem jungen Zlatan Ibrahimovic verglichen wird, was dem Österreicher aber nicht besonders gefällt. Spielerisch sind seine Qualitäten unbestritten, Arnautovic kann sowohl im Zentrum als auch auf der Seite spielen. "Mein Kopfballspiel muss ich aber noch verbessern", gestand der sonst sehr selbstbewusste Stürmer.

Die ÖFB-Nachwuchsauswahlen hat Arnautovic zwar nur sporadisch durchlaufen, dennoch fühlt sich der gebürtige Wiener dem Verband und vor allem dem Land verbunden. Daher habe er nie ernsthaft überlegt, für Serbien zu spielen. Im Gegensatz zum ehemaligen U21-Teamspieler Turgay Bahadir, der dieser Tage erstmals im Kader des türkischen A-Teams steht. "Das ist immer eine Entscheidung des Herzens. So war es auch bei Arnautovic", meinte ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig. "Mit Schecks wäre es der falsche Weg."

Auch Hölzl hofft

Neben Arnautovic macht sich in den kommenden WM-Quali-Spielen ein weiterer Debütant Hoffnungen auf seinen ersten Teameinsatz - berechtigte noch dazu. Andreas Hölzl (23) könnte rechts im Mittelfeld Martin Harnik ersetzen, der zuletzt nur bei den Amateuren von Werder Bremen zum Einsatz gekommen war. Mit Christoph Leitgeb fehlt eine weitere Alternative verletzungsbedingt. "Es ist klar, dass ich den Kampf aufnehmen werde", versprach Hölzl, der im Sommer aus Innsbruck zu Sturm Graz gewechselt war. "Der offensive Spielstil von Sturm kommt mir sehr zugute."

(APA/Red.)

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