Stadt Wien: "Horrorzahlen nicht bekannt"

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Die Stadt Wien pocht auf die vereinbarte Verkehrsfreigabe der A23-Spange Flugfeld Aspern für 2016. Stadtrat Schicker kritisiert die Asfinag.

"Der Stadt Wien sind die kolportierten 'Horrorzahlen von 1,2 Milliarden Euro' für die Verlängerung der A23 von Hirschstetten bis zum Knoten Raasdorf an der Wiener Stadtgrenze nicht bekannt", meinte Verkehrs- und Planungsstadtrat Rudolf Schicker am Freitag zu der Kostenschätzung der Asfinag. Er pocht auf die vereinbarte Verkehrsfreigabe der A23-Spange Flugfeld Aspern für 2016. "Daran hat sich auch die Asfinag zu halten", so Schicker. "Die Asfinag hat sich heuer schon bei den Sanierungsmaßnahmen am Wiener Autobahnnetz nicht mit Ruhm bekleckert. Es ist höchst an der Zeit, dass sie stadtverträgliche Straßen plant und zeitgerecht umsetzt."

Der Planungssprecher der ÖVP Wien, Alfred Hoch, kritisiert die Vorplanungen für die acht Kilometer lange Verbindung zwischen der Autobahnumfahrung und dem geplanten Stadtteil am Asperner Flugfeld. Die Kostenschätzungen "zeigen wieder einmal, dass die Planungsverantwortlichen dieser Stadt nicht in die Lage sind, die für Wien notwendigen Projekte planerisch so durchzuführen, dass ihr reibungsloser Ablauf gesichert ist", so Hoch. "Die neuerliche Kostenexplosion muss Konsequenzen haben". Er fordert, Rechnungshof und Kontrollamt in der Planungscausa sofort einzuschalten.

Die FPÖ fordert einen Baustopp am Flugfeld Aspern. "So lange die Anbindung an die A-23 nicht ausfinanziert ist, darf am Asperner Flugfeld nicht weiter gebaut werden", fordert FP-Gemeinderat Toni Mahdalik. Die Freiheitlichen wollen in der nächsten Sitzung des Gemeinderates einen entsprechenden Antrag einbringen.

Die Grünen warnen auch vor einer Verdoppelung der Kosten auch bei der Lobau-Autobahn. "Wenn schon ein so einfach zu bauendes Teilstück derartige Mehrkosten verursacht, dann wird der Lobautunnel zum mehrfachen Milliardengrab", so der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch.

Planerische Ideologien der 60er Jahre

Harald Frey, Verkehrswissenschaftler an der Technischen Universität Wien, forderte hingegen am Freitag, nun die geplanten Autobahnanschlüsse des Stadtentwicklungsgebiets grundsätzlich zu überdenken: "Siedlungsgebiete mit Autobahnanschluss sind planerische Ideologien der 50er und 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts." Dies widerspreche allen Grundsätzen und Leitzielen zukunftsorientierter Verkehrs- und Siedlungsplanung, so Frey.

(Red.)

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