Post schließt "Weihnachtsfrieden"

(c) AP (Ronald Zak)
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Beim Streit um Schließungen von Postämtern haben sich Management und Belegschafts-Vertreter nach einer Marathonsitzung am Donnerstag auf eine gemeinsame Linie geeinigt. Der Betriebsrat muss noch zustimmen.

Bei der Österreichischen Post steht nach turbulenten Tagen ein Weihnachtsfriede vor der Tür. Im heuten Aufsichtsrat haben sich Management und Belegschaftsvertreter auf ein 4-Punkte-Programm geeinigt, das allerdings noch den Segen der erweiterten Betriebsratsversammlung am kommenden Montag benötigt - und vor allen Dingen die Hilfe der Politik und der Wirtschaftskammer.

Demnach soll der Gesetzgeber im künftigen Postmarktgesetz für eine ausreichende Finanzierung für die Post-Infrastruktur sorgen. Weiters soll ein Branchen-Kollektivvertrag kommen, um Konkurrenz durch Dumpinglöhne bei privaten Anbietern zu vermeiden.

Punkt 3 sieht eine "enge Abstimmung" zwischen Betriebsrat und Vorstand bei "wirtschaftlichen Maßnahmen" des Unternehmens vor. Und last but not least sollen "Alternativen zu allfälligen Postämterschließungen bzw. Auslagerungen von Zustell- und Sortierleistungen im Bereich Brief an Private ...gemeinsam gesucht werden". Dieser Prozess soll "ehestmöglich" abgeschlossen sein.

1000 Stellen durch natürliche Fluktation einsparen


Nach der Sitzung war sowohl Post-Chef Anton Wais wie auch Gewerkschaftsboss Gerhard Fritz die Erleichterung über die (vorläufige) Einigung anzusehen. Wais meinte vor Journalisten: "Mit dem heute beschlossenen Budget für 2009 hält die Post weiterhin am richtigen Kurs in Richtung fairer Spielregeln am Postmarkt für das Jahr 2011 fest, in dem jeder Kunde gleich viel Wert ist und alle Konsumenten den gleichen Preis zahlen." 2009 sei jedenfalls mit einem Umsatzanstieg zu rechnen.

Um zu sparen sollen in nächster Zeit rund 1000 Arbeitsplätze durch natürliche Fluktation und im Rahmen des bisherigen Sozialplans abgebaut werden. Ziel sei es jedenfalls, dass die Personalkosten nicht weiter steigen, betonte der Post-Boss. Außerdem soll konzernweit der Sparstift angesetzt werden. Konkrete Maßnahmen nannte Wais nicht.

Das Budget 2009 wurde ohne die Stimmen der Belegschaftsvertreter im Aufsichtsrat beschlossen, Zustimmung gab es hingegen zu dem 4-Punkte-Programm. Fritz sprach davon, dass es nun wieder eine "Perspektive" gebe und man nun in die Planung der Sparmaßnahmen eingebunden sei. "Wir haben nun die Möglichkeit mitzureden", so Fritz.

(APA/Red.)

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