USA: Europäische Konzerne finanzieren Klimaskeptiker

GERMANY BASF
GERMANY BASF(c) EPA (Ralf Hirschberger)
  • Drucken

Konzerne wie BASF und Bayer haben US-Senatoren finanziert, die sich gegen Klimaschutzgesetze einsetzen. Laut den Konzernen handelt es sich aber um Spenden von Mitarbeitern und nicht der Firmen.

Mehrere europäische Großkonzerne, darunter die deutschen Unternehmen Bayer und BASF, haben nach einem Bericht eines Umweltschutznetzwerks US-Senatoren finanziert, die sich gegen Klimaschutzgesetze einsetzen. Die "größten europäischen Umweltsünder" hätten im Jahr 2010 mehr als 306.000 Dollar (218.089 Euro) an Senatoren in den USA gezahlt, heißt es in dem Bericht der Climate Action Group Europe, der am Montag veröffentlicht wurde.

Davon seien 240.000 Dollar an Senatoren gegangen, die den Klimawandel bestritten oder Klima-Gesetzgebung blockiert hätten. Laut den Konzernen handelt es sich aber um Spenden von Mitarbeitern und nicht der Firmen.

Bayer und BASF zahlen am meisten

Zur selben Zeit setzten sich diese Unternehmen gegen schärfere Regeln für klimaschädliche Emissionen in Europa mit dem Argument ein, dass zunächst in den USA strengere Gesetze nötig seien, heißt es in dem Bericht weiter. Ihm zufolge leisteten der Pharmahersteller Bayer und das Chemieunternehmen BASF die höchsten Spenden. Daneben gehörten auch der britische Energiekonzern BP, die französischen Unternehmen Lafarge und GDF-Suez sowie der Energiekonzerns Eon zu den Geldgebern.

Der Bericht basiert auf Daten, die von der US-Wahlkommission im Vorfeld der Kongresswahl am 2. November veröffentlicht wurden. Die Climate Action Group Europe ist ein Dachverband von rund 130 Nichtregierungsorganisationen.

"Es handelt sich nicht um Firmen-Spende"

Ein Bayer-Sprecher teilte mit, dass es sich bei den Geldern nicht um Spenden des Unternehmens gehandelt habe. Stattdessen gebe es in den USA ein System, bei dem das Unternehmen Spenden von Mitarbeitern einsammele, die sich für eine Sache engagieren wollten. Ein BASF-Sprecher erklärte, der Konzern unterstütze keine politische Partei. Die Gelder seien für eine Lobbygruppe, ein sogenanntes Political Action Committee, von Mitarbeitern gespendet worden.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.