"Die Presse am Sonntag": Sonntagszeitung ab März

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Leser, die sich auch an Sonntagen eine Qualitätszeitung wünschen: Ihnen will Chefredakteur Fleischhacker künftig eine siebente - aber eigenständige - "Presse"-Ausgabe bieten.

Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten startet "Die Presse" ab März "Die Presse am Sonntag": Der Verlag startet ein neues Produkt mit eigenständigem Layout, bestätigte "Presse"-Geschäftsführer Reinhold Gmeinbauer am Dienstag seit langem kursierende Branchenspekulationen. Die Chefredaktion der Sonntagszeitung übernimmt ein Dreierteam aus "Presse"-Chefredakteur Michael Fleischhacker sowie Chronik- bzw. Wien-Chef Rainer Nowak und Außenpolitik-Ressortleiter Christian Ultsch als "redaktionelle Leiter".

Das Redaktionsteam rekrutiert sich aus den bestehenden "Presse"-Redakteuren. Mit der "Sonntags-Presse" will die Zeitung neue Zielgruppen ansprechen und ein besonderes Augenmerk auf junge Familien legen. Außerdem "soll allen, die auch an Sonntagen ein Angebot schätzen, das über den Boulevard hinausgeht, ein entsprechendes Produkt geboten werden", heißt es in einer Aussendung. Der Mutterverlag Styria hat mit der "Kleinen Zeitung" bereits eine siebentägig erscheinende Tageszeitung am Markt.

"Großzügige optische Aufbereitung"

Laut Fleischhacker soll die "Sonntags-Presse" in der inhaltlichen und optischen Gestaltung den eingeschlagenen "Presse"-Weg "einer großzügigen optischen Aufbereitung von Hintergründen weitergehen". Anders als die wochentägliche "Presse" soll das Sonntags-Produkt aber auf die monothematische Titelseite sowie auf die Themenstrecke auf den ersten Seiten verzichten.

"Die 'Presse am Sonntag' hat ein eigenes Konzept und ist nicht einfach die Fortsetzung der 'Wochen-Presse'", sagte Fleischhacker. Im Umfang soll das Sonntagsprodukt der jetzigen dicken Wochenend-Ausgabe gleichen, unter der Woche wird "Die Presse" dafür "schmäler". Thematisch soll die Sonntags-Nummer neben Politik und Wirtschaft auch die Bereiche Personal Finance, Stadt, Leben, Reisen, Sport, Kultur, neue Technologien und Creative Industries abdecken.

Zusätzliches Angebot in herausfordernder Zeit

"Die Presse am Sonntag" wird um zwei Euro im Einzelverkauf vertrieben und ist darüber hinaus an Selbstbedienungsständern sowie im Jahresabonnement um 75 Euro erhältlich. "Mit 'Die Presse am Sonntag' schließen wir eine eklatante Lücke am österreichischen Medienmarkt", so Gmeinbauer. So gebe es künftig auch sonntags "ein anspruchsvolles und inspirierendes Zeitungsangebot". "Wir sind damit wohl die einzige Zeitung im deutschsprachigen Raum, die in dieser herausfordernden Zeit ein zusätzliches Angebot in den Markt setzt", meint Gmeinbauer weiter.

Die Druckauflage soll 160.000 Stück betragen - unter der Woche wird "Die Presse" laut Österreichischer Auflagenkontrolle 123.503 mal gedruckt. Mit Hilfe der üblicherweise reichweitenstarken Sonntagszeitung dürfte "Die Presse" auch ihre Zahlen in der Media-Analyse (MA) aufbessern. Wie Styria-Vorstand Horst Pirker vor wenigen Monaten zur APA sagte, hat die Zeitung "ein sich zuspitzendes Problem mit der Mediaanalyse, die sich weiterhin konträr zu allen anderen Erfolgsindikatoren entwickelt". Laut jüngster Media-Analyse hat "Die Presse" eine Reichweite von 3,6 Prozent und wird von 252.000 Österreichern gelesen. Der "Standard", der ebenfalls als Qualitätszeitung und damit als direkter Konkurrent der "Presse" gilt, kam auf eine Reichweite von fünf Prozent und 352.000 Leser. Die Kosten für eine Sonntagsausgabe hatte Pirker vor wenigen Wochen auf APA-Anfrage mit "niedriger zweistelliger Millionenhöhe" beziffert.

(APA)

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