US-Regierung erlaubte Angriffe gegen Terroristen in aller Welt

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Heimliche Angriffe im Anti-Terror-Krieg: Spezialeinheiten der US-Armee haben seit 2004 etwa ein Dutzend geheime Angriffe gegen Terroristen in aller Welt durchgeführt, wie die New York Times berichtet.

Ein 2004 genehmigter Geheimbefehl der amerikanischen Regierung erlaubte dem Militär Einsätze gegen Terroristen, selbst in Staaten mit denen sich die USA nicht im Krieg befinden. Wie die New York Times unter Berufung auf nicht namentlich genannte hohe amerikanische Beamte ausführt, wurden mit der Vollmacht etwa ein Dutzend Angriffe gegen al-Quaida-Terroristen und andere radikal islamistische Gruppierungen abgesegnet. Zuletzt soll es am 26. Oktober einen Angriff des amerikanischen Militärs in Syrien gegeben haben.

Schweigen im Weißen Haus

Die Aktionen wurden zum Teil in enger Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst CIA unternommen, so die Informanten der Zeitung weiter, die wegen der politischen Brisanz des Themas nicht namentlich genannt werden wollten. Sprecher des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und der Streitkräfte wollten diese Angaben nicht kommentieren, schreibt die New York Times.

Die Vollmacht nennt 15 bis 20 Länder, die als Operations- und Rückzugsgebiete von al-Quaida Terroristen gelten könnten. Als potentielle Ziele eines Angriffs sind Syrien, Pakistan, Saudi-Arabien und mehrere Staaten am Persischen Golf aufgeführt. Auf der Liste stehen angeblich keine Ziele in Iran, auch wenn US-Militärs dort Aufklärungsmissionen unternommen hätten.

Abgesagte Missionen

Treibende Kraft des Geheimbefehls soll Donald Rumsfeld gewesen sein. Vor der Einführung der Sondervollmacht musste das Pentagon jede einzelne Mission genehmigen lassen. Dies ist dem damaligen Verteidigungsminister zu umständlich gewesen und habe zu lange gedauert. Trotz der Vollmacht ist jedoch weiterhin für jede Operation die Zustimmung der Regierung notwendig gewesen. Rund ein Dutzend geplanter Missionen sind wieder gestrichen worden, weil sie als zu riskant oder diplomatisch zu brisant eingestuft wurden, berichtet die New York Times.

Sondereinsatz „live"

Außerdem berichtet die Zeitung, dass nachdem die Bush-Regierung die Sondereinsätze genehmigt hatte, ein Team der Marine-Spezialeinheit Navy Seals 2006 ein mutmaßliches Lager von Islamisten in Pakistan angegriffen habe. Laut der Zeitung konnte mit Hilfe von an Flugzeugen installierten Kameras der gesamte Angriff „live" vom CIA-Hauptquartier in Virgina mitverfolgt werden.

(Ag./Red.)

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