Hitzlsperger: "Das soll jungen Spielern Mut machen"

Thomas Hitzlsperger
Thomas Hitzlsperger(c) REUTERS (� Ina Fassbender / Reuters)
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In einem Video betont Thomas Hitzlsperger, dass sich Homosexualität und Profifußball nicht ausschließen und erzählt von eigenen Kabinenerlebnissen.

In der Nacht auf Donnerstag hat der frühere deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger auf seiner Homepage ein rund fünfminütiges Video online gestellt, in dem er über sein Outing spricht. "Man kann sowohl homosexuell als auch erfolgreich im Profifußball sein", lautet seine Kernbotschaft, die "jungen Spielern Mut machen soll".

Dass sich Hitzelsperger nicht schon während seiner aktiven Karriere zur Homosexualität bekannt hat, sondern erst rund vier Monate nach seinem Rücktritt, begründet er mit seiner langen Findungsphase. Über acht Jahre war der heute 31-Jährige mit seiner Jugendfreundin Inga liiert, sogar eine Hochzeit war geplant.

Persönlich habe Hitzelsperger in seinen Jahren in England, Deutschland und Italien keinen einzigen schwulen Profi kennen gelernt. In den Kabinen sei aber entgegen der gängigen Meinung das Privatleben ohnehin nur Randthema gewesen. "Es gab homophobe Äußerungen und Witze über Schwule", hielt er aber fest. "Aber auch ich konnte darüber lachen, wenn der Witz gut war."

Von "schwulen Pässen"

Auch sei ein zu schwacher Pass häufig als schwul bezeichnet worden, da der Begriff oftmals mit Weichheit und Schwäche verknüpft sei. Ein Widerspruch wie Hitzelsperger nun schmunzelnd festhält, war er doch für seinen harten Schuss bekannt, weshalb er in England gar den Spitznamen "The Hammer" erlangte.

"Für meine Familie und Freunde ist das alles unwichtig", erklärte Hitzelsperger abschließend. "Wichtig ist es nur für Leute, die homophob sind und andere ausgrenzen. Sie sollen wissen: 'Sie haben jetzt einen Gegner mehr.'"

>>> Link zum Video

(red)

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