Großer Zulauf in sichere Staatsanleihen

(c) Clemens Fabry
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Anleihen von Österreich oder Deutschland profitieren von der Japan-Krise. Auf den Anleihenmärkten konnte man die Risikoscheu vor allem am Dienstag erkennen.

Die Krise in Japan rückt eine Anlageklasse in den Mittelpunkt, die vor wenigen Wochen noch verschmäht wurde: Staatsanleihen von sicheren Ländern. Etwa von Deutschland (dessen Anleihen gelten als die sichersten in Europa), Österreich, den Niederlanden oder den USA. Das Umfeld ist optimal für sichere Staatsanleihen. In der arabischen Welt fliegen die Fetzen (in Bahrain wurde etwa der Notstand ausgerufen), Japan droht eine Atomkatastrophe. Die Investoren ziehen unter diesen Umständen sichere Anlagen vor. Im Gegenzug werden riskante Assets wie Aktien massenweise verkauft (siehe Artikel auf Seite 17).

Auf den Anleihenmärkten konnte man die Risikoscheu vor allem am Dienstag erkennen. Die Kurse von zehnjährige US-Staatsanleihen stiegen deutlich, die Renditen dieser Papiere gingen daher zurück. Auch der Zulauf in deutsche Bundesanleihen war enorm. Der richtungsweisende Bund-Future stieg zeitweise um fast ein Prozent auf 123,2 Punkte an. Langfristig raten Experten (etwa von der Raiffeisenbank International) aber von sicheren Staatsanleihen ab. Die Renditen sind gering. Hebt die EZB die Zinsen an, ist das Verlustpotenzial groß. ag./ker

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2011)

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