Nato dementiert türkischen Antrag auf Patriot-Raketen

Nato will PatriotRaketen Tuerkei
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Es liege derzeit keine Bitte der Türkei vor, Flugabwehrraketen entlang der Grenze zu Syrien zu stationieren, erklärt die Nato.

Die Nato hat am Mittwoch Medienberichte dementiert, denen zufolge die Stationierung von Flugabwehrraketen des Typs Patriot in der Türkei beschlossen worden sei. "Derzeit liegt uns keine solche Bitte vor. Sollten wir eine solche Bitte erhalten, dann werden wir sie prüfen", sagte eine Nato-Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch in Brüssel.

Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hatte zuvor laut Medienberichten vor türkischen Journalisten in Brüssel erklärt, die Nato habe sich für eine Stationierung von Patriot-Raketen entlang der Grenze zu Syrien entschlossen.

Die Türkei wirbt seit längerem für eine ausländische Intervention im Syrienkonflikt, insbesondere für die Errichtung einer Flugverbotszone im Land. Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan wirft dem UN-Sicherheitsrat Untätigkeit vor. Das Land hat sich angesichts der zunehmenden Gewalt von einem Verbündeten zu einem der schärfsten Kritiker der Führung in Damaskus gewandelt. Mehrfach ist es an der 910 Kilometer langen Grenze bereits zu Scharmützeln gekommen.

Konflikt könnte sich internationalisieren

Der jüngste Angriff Syriens auf den Nato-Partner Türkei und dessen Vergeltungsschläge könnten mittels der sogenannten Bündnisverpflichtung zu einer Internationalisierung des Konflikts führen. Die Ausrufung eines Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nordatlantik-Vertrags ermöglicht die Androhung und Anwendung von Waffengewalt gegen Staaten, die ein Nato-Mitglied attackieren.

Erstmals wurde der Bündnisfall nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA festgestellt. Der Angriff auf einen Partner wird demnach als Angriff auf alle Bündnispartner betrachtet und verpflichtet die anderen Mitglieder zur kollektiven Selbstverteidigung. Die Türkei selbst verfügt mit einer halben Million Soldaten über die zweitgrößte Armee aller Nato-Staaten.

(APA/Reuters)

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