Baby-Entführung: Hausdurchsuchung in Tirol

BabyEntfuehrung Hausdurchsuchung Tirol
BabyEntfuehrung Hausdurchsuchung Tirol(c) APA/Mike Vogl /Pressefoto Neumay (Mike Vogl /Pressefoto Neumayr)
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Die Ermittler warten auf eine Verfügung der Staatsanwaltschaft, um die Wohnung der 32-jährigen Verdächtigen durchsuchen zu können. Weiterhin unklar ist, wo das Verfahren geführt wird.

Nach der Entführung der drei Monate alten Nora am Mittwoch aus einem Salzburger Einkaufszentrum ist die Durchsuchung der Wohnung der Verdächtigen im Tiroler Unterland geplant. Sie ist derzeit versiegelt und wird geöffnet, sobald eine Verfügung der Staatsanwaltschaft vorliegt, sagte Oberst Josef Holzberger vom Landeskriminalamt (LKA) Salzburg am Freitag. Da die Verdächtige nicht auf freiem Fuß sei, gebe es keine Gefahr im Verzug.

Meldungen, wonach die 32-jährige Verdächtige bereits ein Kinderzimmer mit Babysachen eingerichtet hatte, konnte er vorerst nicht bestätigen. Polizisten seien nach der Festnahme der Frau am Mittwoch nur ganz kurz in der Wohnung gewesen und hätten diese dann gleich versiegelt, so Oberstleutnant Karl Ritscher vom LKA Tirol. Er wusste daher ebenfalls nichts von einem Kinderzimmer.

Verfahren in Deutschland oder Österreich?

Weiterhin unklar ist, wo das Verfahren letztlich geführt wird, wobei Salzburg immer unwahrscheinlich wird. Denn sollte es überhaupt von Bayern abgetreten werden, würde es wahrscheinlich nach Innsbruck kommen. Dort ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die 32-Jährige nämlich bereits wegen eines Vermögensdeliktes, erläuterte Marcus Neher, der Sprecher der Strafverfolgungsbehörde in Salzburg. Und es sei üblich, alle Delikte bei einer Behörde zu behandeln. Für die Strafbemessung - so die Verdächtige überhaupt schuldfähig war - ist es jedenfalls nicht egal, wo das Verfahren läuft: In Deutschland beträgt die Höchststrafe fünf Jahre, in Österreich sind es nur drei.

Gestern war bekannt geworden, dass die Tirolerin bereits am Dienstag versucht hatte, ein Baby zu entführen. Weitere Hinweise, dass sie dies auch davor schon probiert hätte, seien keine eingelangt und auch nicht mehr unbedingt zu erwarten. Holzberger geht nämlich davon aus, dass sich Betroffene nach der intensiven Medien-Berichterstattung bereits gemeldet hätten.

Eine weitere Einvernahme der Verdächtigen hat es inzwischen nicht mehr gegeben, sagte Volker Ziegler, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein. Die Frau sei nach der Vorführung beim Richter in die psychiatrische Klinik eingeliefert worden und wird dort nun in Ruhe untersucht.

(APA)

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