Verkehrstelematik: In 20 Jahren keine Ampeln mehr?

Wenn die Datenübertragung von Auto zu Auto funktioniert, braucht man vielleicht in 20 Jahren keine Ampeln mehr.
Wenn die Datenübertragung von Auto zu Auto funktioniert, braucht man vielleicht in 20 Jahren keine Ampeln mehr.(c) Michaela Seidler
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Durch den Einsatz von Verkehrstelematik sollen Straßen sicherer gemacht werden. Ministerin Bures will einen Aktionsplan für die nötige Infrastruktur definieren.

Sensoren, die Geschwindigkeiten messen, damit Staus verhindert werden; Systeme, die bei Unfällen automatisch die Einsatzkräfte alarmieren, oder Ampeln, die erkennen, dass sich ein Auto nähert und automatisch auf Grün springen: Durch den Einsatz von Verkehrstelematik sollen Straßen sicherer gemacht werden. Einige dieser "intelligenten" Technologien gibt es schon, vieles ist noch Vision oder es fehlt die nötige Infrastruktur. Bis Ende des Jahres soll ein Aktionsplan dafür stehen, kündigte Verkehrsministerin Doris Bures (S) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch an.

Schritt für Schritt sollen Maßnahmen gesetzt werden, "damit wir schneller und sicherer von A nach B gelangen", sagte Bures. "Wenn es intelligente Autos geben soll, dann brauchen diese auch die nötige Infrastruktur." Aber auch ökologische Verkehrsmittel wie der ÖBB-Railjet brauchen moderne Infrastruktur, als Beispiel nannte die Ministerin automatische Weichenstellung oder elektronische Kupplungen.

Der Startschuss für die Ausarbeitung von Verkehrstelematikprojekten sei gefallen, bis Ende des Jahres soll ein Aktionsplan definiert werden. Für Förderung von Forschung und Entwicklung will das Ministerium Gelder in der Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro zur Verfügung stellen.

Tausende Sensoren entlang der Straßen

Tausende Sensoren befinden sich derzeit bereits entlang der Straßen, sagte Alois Schedl, Vorstandsdirektor der Asfinag. Diese messen Geschwindigkeiten, Schadstoffe oder den Verkehrsfluss und leiten ihre Daten direkt an Abnehmer wie Überkopfwegweiser oder Streckenbeeinflussungsanlagen im hochrangigen Straßennetz weiter. 335 österreichische Autobahnkilometer werden auf diese Weise direkt beeinflusst.

Damit dieses System aber funktioniert und Daten zwischen Fahrzeugen untereinander oder zwischen Fahrzeug und Infrastruktursystem ausgetauscht werden können, müsse noch einiges getan werden. "Egal welche wirtschaftliche Entwicklung wir haben, Mobilität ist ein Megatrend der nächsten Jahre", sagte Siemens-Österreich-Chefin Brigitte Ederer. Wenn die Datenübertragung von Auto zu Auto funktioniert, braucht man vielleicht in 20 Jahren keine Ampeln mehr, meinte sie. "Forschungsförderung ist daher besonders wichtig." In Österreich wurde 2003 für die Förderung der Telematik in Österreich der ATTC (Austrian Traffic Telematics Cluster) gegründet. 24 heimische Unternehmen haben sich daran beteiligt.

Eines der neueren Projekte: Ab sofort wird es neben Verkehrsberichten im Radio auch TV-Information geben. Der ORF informiert ab 3. April 2009 in den Ausgaben der "ZiB" sowie in "Heute in Österreich" in den Wetter- bzw. Chronikmeldungen über aktuelle Ereignisse auf Österreichs Straßen.

(APA)

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