Am Polarkreis: "Gnade"

(c) Alamode Film/Jakub Bejnarowicz
  • Drucken

Das Drama von Matthias Glasner mit Birgit Minichmayr. Ab 9. 11. im Kino.

Im nördlichsten Norwegen ist ein deutsches Paar gestrandet: Der Mann (Jürgen Vogel) arbeitet als Ingenieur, die Frau (Birgit Minichmayr) als auopferungsvolle Krankenschwester im Sterbehospiz: Dass sie Maria heißt, kann man symbolisch deuten. Der Neuanfang der Beziehung am Polarkreis scheint gescheitert: Der Teenagersohn wird in der Schule gemobbt, der Gatte geht fremd. Und dann hat Maria nachts einen Autounfall. Nichts zu sehen, doch lastet eine Schuld auf ihr – und bestätigt sich. (Ein seit Lucrecia Martels „Eine Frau ohne Kopf“ von 2008 überstrapazierters Kunstkino-Erzählmotiv.) „Gnade“ hat Matthias Glasner seinen Film genannt. Er vertraut ganz den eindrucksvollen winterlichen Landschaften und der unleugbaren Präsenz der Darsteller. Darin ist der Regisseur wie schon im Vergewaltigerepos „Der freie Wille“ mit Vogel gnadenlos. Ein ehrbarer Versuch, umso störender jedoch die offensichtlichen Kunstgriffe in der Konstruktion des Seelendramas.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.