Kombinierer Felix Gottwald setzt Karriere fort

Kombinierer Felix Gottwald
Kombinierer Felix Gottwald(c) APA/FRANZ NEUMAYR (FRANZ NEUMAYR)
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Österreichs erfolgreichster Olympia-Teilnehmer hängt doch noch ein Jahr dran. Der Dreifach-Olympiasieger hat jetzt die WM 2011 im Visier. Dagegen hört ÖSV-Läufer Christoph Gruber auf.

Österreichs erfolgreichster Olympia-Teilnehmer überhaupt, Felix Gottwald, bleibt dem österreichischen Sport für eine weitere Saison als Aktiver erhalten. Der Triple-Olympiasieger in der Nordischen Kombination hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass er seine so erfolgreiche Karriere nach seiner Rückkehr für die Olympiasaison um ein weiteres Jahr und also auch inklusive den Nordischen Weltmeisterschaften in Oslo 2011 verlängern wird.

Der 34-jährige Gottwald war am 5. Dezember 2009 nach zweieinhalb Jahren Pause in den Wettkampfsport zurückgekehrt und dann bei den Olympischen Spielen in Vancouver maßgeblich am unerwarteten Mannschafts-Gold der Kombinierer beteiligt. Außerdem belegte Gottwald im Gesamt-Weltcup den zweiten Rang. Er wird wieder mit Trainer Günther Chromecek arbeiten können, die genauen Konstellationen im ÖSV-Kombi-Trainerteam stehen aber noch nicht fest.

"Die Freude am Leistungssport ist nach wie vor so groß, dass der Entschluss relativ schnell zustande kam. Ich sehe es als ein weiteres Geschenk an mich selbst, weiterhin Spitzensport auszuüben", meinte Gottwald in einem Statement. "Die Saison hat gezeigt, dass - speziell im Skispringen - noch viel für mich zu tun ist und diese Herausforderung nehme ich sehr gerne an", erklärte der insgesamt 21-fache Weltcupsieger.

Auch wenn er bis auf eine Einzel-Goldmedaille bei Nordischen Weltmeisterschaften schon alles gewonnen hat, will er sich weder auf bisher Erreichtem ausruhen, noch sich auf ein Ziel WM-Gold reduzieren lassen. "Die Erfolge in der Vergangenheit sind Vergangenheit. Fotos, Filmmaterial, Ergebnislisten, Statistiken, Medaillen - alles Erinnerungsstücke. Für den wirklichen Erfolg zählt nur das Jetzt: Tue ich heute mein Bestes, um meinem nächsten Ziel näher zu kommen? Das ist die entscheidende Frage." Darum stelle er sich dieser Herausforderung. "Die Kunst ist, weder der Vergangenheit nachzulaufen, noch sich in der Zukunft zu verlieren", meint er philosophisch.

Nach Vorträgen und Dreharbeiten für neue TV-Spots geht es für Gottwald am 24. April in den wohlverdienten USA-Urlaub, wo er sich wieder seiner zweiten Leidenschaft, dem Golfen, widmen wird.

Ob die Trainer- bzw. Trainingsgruppen-Konstellationen im ÖSV-Team der Nordischen Kombinierer gleichbleiben, ist vorerst noch offen. "Wir befinden uns noch in einer Phase der genauen Planung, die keine genauen Aussagen zulässt. Spätestens in zwei Wochen sollten wir aber so weit sein, das gesamte Paket zu präsentieren", meinte der neue Nordische Direktor für Skispringen und Kombination, Ernst Vettori, der freilich glücklich über die Entscheidung Gottwalds ist. "Ich freue mich, dass Felix seine Karriere beim ÖSV fortsetzt - damit stehen die Chancen für weitere Top-Resultate im WM-Winter umso besser."

Christoph Gruber hört auf

ÖSV-Speedspezialist Christoph Gruber hat dagegen genug: Am Mittwoch gab Gruber seinen Rücktritt bekannt. Passenderweise am Innsbrucker Flughafen, denn der 34-jährige Skifahrer aus Tirol hat sich zum Ziel gesetzt, Pilot zu werden. Insgesamt gewann der Schwazer in seiner zwölfjährigen Weltcup-Karriere fünf Weltcuprennen, zuvor war Gruber Europacupgesamtsieger in der Saison 1998/99. Bei den Spielen 2010 in Vancouver fehlte Gruber, weil er sich zuvor in Wengen eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte.

Dieser Sturz beim Einfahren zur Abfahrt in Wengen war auch der Hauptgrund für den nunmehrigen Rücktritt Grubers. Der Tiroler zog sich dabei einen Bruch des Schienbeinkopfes, einen Kreuzbandeinriss, eine Meniskusquetschung und einen Bluterguss im Knochen zu, konnte seit damals keine Weltcuppunkte mehr sammeln und auch den Verletztenstatus nicht mehr in Anspruch nehmen.

(APA)

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