Mit einem Doppelpack in der letzten Viertelstunde sicherte Schreter den Aufstieg der Innsbrucker. Kärnten erhält endgültig keine Lizenz. Das Ständige Neutrale Schiedsgericht lehnt als letzte Instanz Kärntens Klage ab.
Sechs Spiele, sechs Siege und ein Torverhältnis von 23:5 – das ist die Bilanz von Dietmar Kühbauer als Admira-Trainer. Seit er Ende April die Südstädter übernommen hat, war das Team wieder in Richtung Bundesliga unterwegs. Auch am letzten Spieltag schien das Happy End greifbar nahe. Admira führte in Hartberg souverän mit 4:0. Beim Spiel Innsbruck gegen Salzburg Juniors stand es bis zur 75. Minute nur 0:0. Damit wäre Admira aufgestiegen. Dann aber schoss Innsbrucks Schreter doch das 1:0. 4000 angereiste Tiroler jubelten. Als Schreter das 2:0 (85.) schoss, war die Oberhaus-Rückkehr (Abstieg 2008) besiegelt. Und Didi Kühbauer? Ihm war vorerst das Lachen vergangen.
Die Red Bull Juniors machten es Wacker Innsbruck im letzten Spiel sehr schwer. Zu Beginn der Partie war Wacker zu nervös und fehleranfällig, und so kamen die Salzburger zur ersten Chance (8.). Eine Ouedraogo-Hereingabe konnte Koch noch ins Toraus lenken. Die erste große Tiroler Chance hatte Löffler aus spitzen Winkel, Salzburgs Torhüter Schober klärte zur Ecke (18.). Und neun Minuten später konnte sich Schober erneut auszeichnen: Nach perfekter Vorarbeit von Koch scheiterte Wacker-Stürmer Schreter am Salzburger Schlussmann, der auch bei einem Prokopic-Freistoß exzellent reagierte (45.).
Nach der Pause erhöhte Innsbruck den Druck, ohne aber zunächst zu effektiven Chancen zu kommen. Die Salzburger zogen sich immer mehr zurück. Erst in der 72. Minute hatte Innsbruck eine erste gute Möglichkeit, doch Schober wehrte den Schreter-Schuss gekonnt ab. Vier Minuten später hätte Perstaller das erste Tor machen müssen, doch auch dessen Schuss aus kurzer Distanz wehrte Schober per Reflex ab. In der 77. Minute war Schober machtlos: Eine Koch-Flanke setzte Marcel Schreter genau ins Kreuzeck. Und in der 85. Minute fixierte Schreter mit seinen zweiten Treffer endgültig den Sieg der Tiroler. Und die Innsbruck-Fans sangen: "Nie mehr Erste Liga!"
Lizenz verweigert
Vier Stunden lang hatte das Ständige Neutrale Schiedsgericht am Freitag im Wiener Justizpalast getagt. Vorsitzender Gottfried Korn sowie die Beisitzer Peter Gatternig (Vertreter Kärnten) und Bernhard Vanas (Vertreter der Bundesliga) behandelten die Klage von Austria Kärnten. Für den Bundesliga-Absteiger war es die letzte Chance, doch die Bundesliga-Lizenz für die Saison 2010/2011 zu erhalten. Um 20 Uhr aber kam das Aus: Die Klage wurde abgelehnt, der Klub erhält keine Lizenz und muss in den Landesverband (Regionalliga Mitte) absteigen.
Wie es mit dem Verein weitergeht und wer Präsident Mario Canori nachfolgen wird, ist offen. Der Vorstand tagt erst am Montag. Fest steht aber, sollte die Stadt Klagenfurt das Darlehen, das von der Lizenz abhängig gemacht wurde, nicht ausbezahlen, muss der von Jörg Haider 2007 aus der Taufe gehobene Verein Konkurs anmelden.
Bundesliga verliert das schönste Stadion
Betroffen zeigte sich auch Bundesliga-Vorstand Georg Pangl: „Es ist schade, dass die Bundesliga das schönste Stadion Österreichs verliert. Aber das Schiedsgericht hat sich an die Fakten gehalten.“ Gemunkelt wurde, dass der Beschluss des Gemeinderats, mit dem das Darlehen über 800.000 Euro genehmigt wurde, vom Schiedsgericht als „nicht rechtsgültiger Bescheid“ angesehen . . .
Was bedeutet Kärntens Aus für die Vereine der Adeg-Liga? Vienna ist gerettet, muss nicht die Relegation spielen. Grödig steigt automatisch aus der Regionalliga auf.
(APA/Red.)