Elektroschock-Armband gegen den inneren Schweinehund

(c) Pavlok
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Mit einem Elektroschock-Armband sollen Nutzer, die dazu tendieren, Aufgaben vor sich herzuschieben, selbst therapieren. Dabei kann das Strafmaß selbst gewählt werden.

Mit einem speziellen Elektroschock-Armband will eine Firma aus den USA Menschen helfen, die unleidliche Dinge gerne vor sich herschieben. Das in Boston entwickelte Gerät soll einen kleinen Elektroschock abgeben, wenn es feststellt, dass der Träger entgegen seiner Pläne noch im Bett ist, nicht im Fitness-Studio trainiert oder seine Diplomarbeit schleifen lässt.

Per Bluetooth soll es mit einer Smartphone-App kommunizieren und - mit Hilfe von Ortungsdiensten - beispielsweise feststellen, ob jemand pünktlich im Büro angekommen ist. Nach Angaben der Entwickler kann man das eigene "Strafmaß", das bei Versäumnissen droht, selbst bestimmen. Eine erste Erinnerung kann übergehen in eine immer stärker werdende Vibration, ein Piepen und schließlich Schocks von bis zu 340 Volt.

Auch eine Strafzahlung an andere Nutzer der Technik oder eine Strafsperre für das eigene Handy lasse sich programmieren, berichtete der Boston Globe. Dem vom Journalisten des US-Magazins getestete Armband attestierte er eine positive Wirkung und erklärte einen gewissen "Kick" bei der Nutzung verspürt zu haben.

Das Gerät heißt "Pavlok" - in Anlehnung an den russischen Forscher Iwan Pawlow. Dieser hatte 1918 bei Experimenten beobachtet, dass ein Hund sich durch Verknüpfung bestimmter Reize konditionieren lässt. Die Macher sind dem "Boston Globe"-Bericht zufolge überzeugt, dass die sogenannte Prokrastination, die allzu menschlichen Neigung, schwierig erscheinende Aufgaben vor sich her zu schieben, sich mit dem Gerät auf lange Sicht überwinden lässt - allerdings nur, wenn der Nutzer die "Therapie" unbegrenzt fortsetzt.

Das Gerät soll im April auf den Markt kommen. Bisher seien rund 1.000 Bestellungen eingegangen, sagte ein Sprecher der Firma auf Anfrage.

(APA/Dpa)

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