Putin unternahm Tauchgang in Mini-U-Boot

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Der russische Präsident inspizierte ein Schiffswrack, das 1869 gesunken war. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichtete von der Exkursion.

Russlands Präsident Wladimir Putin pflegt seinen sorgsam inszenierten Ruf als Abenteurer: Am Montag unternahm der sendungsbewusste Staatschef einen halbstündigen Tauchgang in einer Unterseekapsel, um ein Schiffswrack am Grund des Finnischen Meerbusens zu inspizieren. Über seine Fahrt im Tauchboot ließ der sportliche Präsident wie üblich bei solchen Unternehmungen das öffentlich-rechtliche Fernsehen berichten.

Der Sender Perwy-Kanal zeigte Aufnahmen davon, wie Putin an Bord der Kapsel steigt, um zum Wrack der "Oleg" in 60 Metern Tiefe hinabzutauchen. Das Schiff der russischen Marine war 1869 gesunken. Das Wrack liege auf der Seite und sei in "exzellentem Zustand, man kann den Namen des Schiffes gut erkennen", berichtete der Präsident anschließend laut russischen Nachrichtenagenturen.

Von Tigerjagd bis Formel 1

Putin präsentiert sich immer wieder gern als wagemutiger "Action-Man": In einem Kampfflugzeug flog er nach Tschetschenien, in Sibirien ließ er sich auf Tigerjagd ablichten. Bei anderer Gelegenheit durften ihn russische Medien mit seinem schwarzen Judo-Gürtel und nacktem Oberkörper oder in einem Formel-1-Rennwagen fotografieren. Eine besonders spektakuläre Expedition lieferte zudem Bilder Putins, wie er im Pazifik Wale mit einer Armbrust jagt.

Peinlich wurde es, als Putin 2011 vor laufenden Kameras vor der Taman-Halbinsel im Süden Russlands im Neoprenanzug in die Ruinen der antiken griechischen Stadt Phanagoria abtauchte, um von dort zwei antike Vasen hochzubringen. Angesichts skeptischer Berichte unabhängiger Medien musste sein Sprecher Monate später einräumen, dass es sich um eine Inszenierung gehandelt hatte. Kritiker hatten Verdacht geschöpft, weil auf den angeblich aus dem sechsten Jahrhundert stammenden Amphoren keine Spuren von Algen oder Muscheln zu sehen waren.

(APA)

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