„Wir werden bestraft“

Martin Polaschek
Martin Polaschek(c) APA/MARKUS LEODOLTER (MARKUS LEODOLTER)
  • Drucken

Hochschule. Mehrfach inskribierte Studierende wirken sich negativ auf das Budget der Uni Graz aus.

Graz. Studierende, die in mehreren Fächern gleichzeitig eingeschrieben sind, drücken auf das Budget der Uni Graz. „Wir wollen nicht verhindern, dass Studierende mehrere Studienrichtungen inskribieren können. Aber hier müssen wir doch aufzeigen, dass wir dafür bestraft werden“, klagt Martin Polaschek, Vizerektor für Lehre.

Das Problem: Sogenannte prüfungsaktive Studierende gewinnen für die Uni-Budgets immer stärker an Bedeutung, weil die Zuweisungen aus den Hochschulraumstrukturmitteln davon abhängig sind. Neben dem Grundbudget erhalten die Unis zusätzliches Geld, wenn der Anteil der Studenten, die pro Studienjahr mindestens 16 ECTS-Punkte sammeln, hoch ist.

An der Uni Graz hat man nun anhand von vier Bachelorstudien mit knapp 2000 Studierenden untersucht, welche Faktoren die Prüfungsaktivität beeinflussen. Zentrales Ergebnis: Ist das Bachelorstudium als Hauptstudium belegt, sind die Studierenden prüfungsaktiver. Ein Drittel der Studierenden ist jedoch in mehreren Studien inskribiert und absolviert dann in den einzelnen Fächern oft weniger als die notwendigen ECTS-Punkte.

Kriterien ändern

„Würde die Prüfungsaktivität pro Student und nicht pro Studium gemessen, wären im Falle der Uni Graz nicht rund 55 Prozent der Studierenden, sondern etwa 70 Prozent prüfungsaktiv“, sagt Rektorin Christa Neuper. Hier müssten die Kriterien zur Berechnung der Vergabe der Mittel überdacht werden.

Auch Erwerbstätigkeit neben dem Studium wirkt sich übrigens negativ auf die Prüfungsaktivität aus. Inaktive Studenten sind zudem im Schnitt älter. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.