Der deutsche Film „Tiger Girl“ zeigt junge Frauen, wie sie die Gesellschaft ungern sieht: Schlagfertig, selbstbewusst, ausgeflippt. „Die Presse“ empfiehlt zum Start fünf Storys über Rotzmädchen und Riot Grrrls.
Spring Breakers Von Harmony Korine, 2012
Netflix, Sky Go
Was ist nur los mit der Jugend von heute? Keine Werte, keine Perspektive, kein Respekt. Hedonistisch, zügellos, vulgär. Früher hätt's das nicht gegeben, früher gab's klare Grenzen, früher glaubte man noch an etwas. Woran glaubt eigentlich die Generation Yolo? Tja. Harmony Korine, Enfant terrible des US-Kunstkinos, kennt die Antwort auch nicht. Aber immerhin ist die Frage bei ihm mehr als nur rhetorisch. Statt wie viele seiner Kollegen ein kulturpessimistisches Lamento über die moralische Verkommenheit der Jugend anzustimmen, begegnet er dem Nachwuchs auf Augenhöhe: Sein Film „Spring Breakers“ stürzt sich in die Exzesse der US-College-Frühlingsferienkultur, saugt ihre Ikonografie auf wie ein Schwamm und nutzt Terrence Malicks traumartige Panta-rhei-Ästhetik, um das Spirituelle daran hervorzukehren.