Ob sich im Nachlass des Kunsthändlers Cornelius Gurlitt auch NS-Raubkunst befindet, kann erst 2015 geklärt werden.
1280 Kunstwerke hat die Steuerfahndung Anfang 2012 in der Wohnung des im Mai 2014 verstorbenen Kunsthändlers Cornelius Gurlitt beschlagnahmt. Weil in einigen Fällen der Verdacht bestand, es könnte sich um NS-Raubkunst handeln, wurde eine eigene Taskforce eingesetzt, die bis Ende des Jahres die Herkunft der Bilder klären sollte. Nun hat das bayerische Kunstministerium aber mitgeteilt, dass das Verfahren doch länger dauern wird als erwartet - nach dem derzeitigen Stand der Dinge sei damit zu rechnen, dass sich die Prüfung "noch bis ins Jahr 2015 hineinziehen" werde.
Die Taskforce hat bei 458 Werken aus dem Gurlitt-Nachlass den Verdacht, dass es sich dabei um NS-Raubkunst handeln könnte. Noch heuer werde man eine Liste vorlegen, aus der hervor geht, bei welchen Bildern dieser Verdacht zweifelsfrei nicht (mehr) besteht, heißt es in der Antwort des Kunstministeriums auf eine parlamentarische Anfrage. Die Grünen werfen der Taskforce deshalb "halbherzige Recherchearbeit" vor. Die in der Sammlung verbleibenden Bilder hat Gurlitt dem Kunstmuseum Bern vermacht. Es will bis 26. November entscheiden, ob es das Erbe annimmt.