Grüne fordern für alle Frauen 100 Euro mehr

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Die ÖGB stützt Idee der Privatangestelltengewerkschaft für eine Extralohnerhöhung für weibliche Beschäftigte. Die Grünen wollen schon bei den kommenden Lohnverhandlungen Sondererhöhungen für die Frauen sehen.

Wien/Red. Sollen die Gehälter von Frauen außertourlich neben den jährlichen Lohnerhöhungen angehoben werden, um die Einkommenskluft zu den Männern zu schließen? Für diesen Plan der Gewerkschaft der Privatangestellten und Drucker (GPA-DJP), über den die „Presse“ am Mittwoch berichtet hat, kommt nun von ÖGB-Präsident Erich Foglar ausdrücklich Schützenhilfe.

Die Grünen wollen schon bei den kommenden Lohnverhandlungen, die am 22. September für die Metallbranche beginnen, Sondererhöhungen für die Frauen sehen. Die grüne Frauensprecherin Judith Schwentner verlangt konkret, die Verhandler müssten mit der Forderung nach einem Fixbetrag von mindestens 100 Euro zusätzlich für alle Frauen in die Kollektivvertragsrunden mit den Wirtschaftsvertretern gehen. Ihre Begründung: Von einem Fixbetrag, kombiniert mit einer prozentuellen Erhöhung, würden vor allem Bezieher niedriger Einkommen und damit Frauen profitieren.

Besonders Berufe mit vielen weiblichen Beschäftigten wie der Sozial- und Gesundheitsbereich seien bei den Löhnen stark unterbewertet. Außerdem verlangt Schwentner die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.

ÖGB-Chef begrüßt Vorschlag

Die Angestelltengewerkschaft hat zwar noch kein fertiges Konzept, will aber die Löhne für Frauen durch Sondergehaltsrunden zusätzlich zu den regulären jährlichen Kollektivvertragsverhandlungen extra anheben. Verfassungsexperten haben eine solche „positive Diskriminierung“ für Frauen grundsätzlich als verfassungsmäßig zulässig bezeichnet.

ÖGB-Chef Erich Foglar meinte am Rande der Klausur des SPÖ-Präsidium in Wien, jeder Vorschlag, der in die Richtung gehe, die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern zu schließen, sei gerechtfertigt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.09.2011)

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