Die Bienen brauchen ihren Honig selbst!

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Zuckerlösungen verändern die Aktivitäten vieler Gene.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Das soll Einstein einmal gesagt haben, ganz gesichert ist es nicht, aber es taucht häufig auf, seit neue Bedrohungen die Bienen dezimieren: Das begann in den 1980er-Jahren mit einer Milbe – Varroa destructor –, die Bienen schwächt und Krankheitserreger verbreitet, es setzte sich im neuen Jahrhundert fort, als die Colony Collaps Disorder ganze Völker verschwinden ließ, die letzte Welle kam mit der Debatte um Pestizide, Neonicotinoide.

Zu all dem kommt seit den Siebzigerjahren noch eine Bedrohung: die Entnahme des Honigs bzw. das Ersetzen durch Kunsthonig, billigere Zuckerlösungen etwa aus Mais. Die schwächen das ohnehin schwache Immunsystem der Bienen, man bemerkte es im Vorjahr. Und nun hat sich gezeigt, dass der Ersatz die Aktivität hunderter Gene verändert (Scientific Reports, 17.7.): Gene Robinson (University of Illinois) hat Genaktivitäten im Fettkörper – einem Speicherorgan, in dem auch Fette synthetisiert werden – von Sammelbienen analysiert und mahnt zur Zurückhaltung beim Kunsthonig für Bienen. (jl)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2014)

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