Hollywood vor der Oscar-Verleihung: Heute schon getrumpt?

Dieser Tage, da die Oscar-Verleihung ansteht, gehen die Spekulationen um, wie die Stars zu Trump Stellung beziehen werden. Dass sie das tun, damit ist zu rechnen, denn der künstlerische Kern Hollywoods liegt links der Mitte. Über die unglückliche Liebe der Rechten zur US-Traumfabrik – und was das alles mit Stephen Bannon zu tun hat.

Wenn Lady Gaga bei der Super Bowl auftritt und die Oscar-Verleihung ansteht, überlegen die Medien schon lang vorher, ob die Stars zu TrumpStellung beziehen werden, und sei es nur in einem Nebensatz. Damit ist zu rechnen, denn von Hollywood und der Popkultur werden in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Veränderungen und Eruptionen wie jetzt Stellungnahmen erwartet.

Als Marlon Brando 1973 die Oscar-Verleihung dazu benutzte, um auf die Lage der indianischen Bevölkerung aufmerksam zu machen, kam das in einem von Geschäftsinteressen dominierten und darum in sich konservativen Kulturraum einem Tabubruch gleich. Allerdings war seinem Vorwurf, dass Hollywood selbst durch seine Geschichtsverfälschungen am vorherrschenden Bild der Indianer mitverantwortlich ist, nicht zu widersprechen. Als Vanessa Redgrave, 1978 zugleich Oscar-Gewinnerin und politische Aktivistin, für die Palästinenser eintrat, wurde ihr das noch vor Ort als „geschmacklos“ und „persönliche politische Propaganda“ ausgelegt. Und erst recht traf es Michael Moore, als er 2003 den Oscar für „Bowling for Columbine“ zu einem Angriff auf George W. Bushs Politik verwendete: Das Auditorium buhte, und ihm wurde der Ton abgedreht.

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